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Publisert 10. mai 2001 | Oppdatert 10. mai 2001

Brüssel, 10.5.01 (KAP) Im Brüsseler Prozess gegen mutmaßliche Täter des Völkermordes in Ruanda von 1994 haben mehrere Zeugen gegen die zwei angeklagten Ordensfrauen aus dem ostafrikanischen Land ausgesagt. Den beiden Ordensfrauen Gertrude Mukangango und Julienne Kizito wird von der Anklage zur Last gelegt, mehrere hundert Personen, die in ihrem Konvent in Sovu bei Butare Zuflucht gesucht hatten, an Milizen ausgeliefert zu haben. Zudem hätten sie Benzin zur Verfügung gestellt, mit dem die Rebellen eine Garage anzündeten, um die darin eingesperrten Flüchtlinge zu ermorden.

Eine Überlebende, die bei dem Massaker in Sovu mehrere Familienmitglieder verloren hat, sagte laut belgischen Rundfunkberichten nun vor Gericht aus, die beiden Ordensfrauen hätten zum fraglichen Zeitpunkt je einen Kanister mit Benzin getragen.

Eine ehemalige Mitschwester der beiden Angeklagten, Marie-Bernard Kayitesi, gab in dem Prozess an, als Leiterin der Gemeinschaft habe Sr. Gertrude Mukangango die Flüchtlinge dazu gebracht, das Kloster zu verlassen. Sie habe damit das Kloster vor einem Angriff der Rebellen schützen wollen. Die Zeugin sagte, sie sei später von Ordensoberen dazu gedrängt worden, Mukangango zu entlasten. Deswegen habe sie die Ordensgemeinschaft verlassen. Die Verteidigung machte dagegen geltend, die Zeugen widersprächen sich in ihren Aussagen.

Bei dem Verfahren in Brüssel müssen sich erstmals Bürger Ruandas vor einem europäischen Schwurgericht wegen des Vorwurfs der Beihilfe zum Völkermord verantworten. Das Verfahren findet in Belgien statt, weil dort nach einem Gesetz von 1993 bei Völkermord auch Verbrechen verfolgt werden, die im Ausland begangen wurden. In dem Verfahren, das bis Anfang Juni dauern soll, werden rund 170 Zeugen gehört. Während des Völkermords von 1994 waren zwischen 500.000 und 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu ermordet worden. (Ende)

KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)
10. mai 2001

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