Papst in Syrien: Navarro nennt Vereinnahmung «skandalös»

La Valletta, 9.5.01 (KAP) Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls hat sich gegen eine politische Vereinnahmung des päpstlichen Friedensgebets auf den Golanhöhen verwahrt. Am Rande einer Papstmesse erklärte Navarro am Mittwoch auf Malta, der Versuch, den Besuch des Papstes in Kuneitra politisch zu vereinnahmen, sei «skandalös», gleichgültig von welcher Seite er ausgehe. Der Papst sei nach Kuneitra gefahren, um dort für den Frieden zu beten, dies sei sowohl in der Absicht als auch in der Umsetzung ein religiöser und kein politischer Akt gewesen.

Navarro äußerte sich auch zu den diplomatischen Verstimmungen, die der syrische Präsident Baschar Al-Assad mit seinen Worten an den Papst während dessen Syrienreise ausgelöst hat. Er erklärte, dem Vatikan seien die Worte Assads nicht vorab bekannt gewesen. Als Gast habe der Papst nicht darauf antworten können, dies bedeute aber nicht, dass er die Rede Assads verteidige. Navarro erinnerte daran, dass der Papst in seiner Rede die Prinzipien des Völkerrechts aufgezählt habe.

Kathpress
9. mai 2001

av Webmaster publisert 10.05.2001, sist endret 10.05.2001 - 20:14