Russisch-orthodoxe Kirche kritisiert Papstbesuch in Kasachstan

Moskau, 19.9.01 (KAP) Das Moskauer Patriarchat hat kritisiert, dass Papst Johannes Paul II. vor seinem Besuch in Kasachstan keinen Kontakt mit der russisch-orthodoxen Kirche aufgenommen hat. Metropolit Kyrill, der für die Außenbeziehungen des Patriarchats verantwortlich ist, bezeichnete die zentralasiatische Republik laut einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Interfax als "kanonisches Territorium" Moskaus. Diese Auffassung teilt der Heilige Stuhl nicht.

Der Metropolit erklärte weiter, es wäre angemessen gewesen, wenn das römische Kirchenoberhaupt in Moskau angefragt hätte. So besuche der Papst nach der Ukraine nun ein weiteres "kanonisches Territorium" Moskaus ohne den Segen von Patriarch Aleksij II.

Die knapp 16 Millionen Einwohner Kasachstans gehören rund 100 verschiedenen Volksgruppen an; die Bevölkerung bekennt sich je etwa zur Hälfte zum Christentum bzw. zum Islam. Eine kleine katholische Minderheit stammt von 1941 deportierten Deutschen, Polen und Ukrainern ab; ihre Zahl wird auf rund 250.000 geschätzt.

Kathpress
19. september 2001

av Webmaster publisert 20.09.2001, sist endret 20.09.2001 - 18:52