Jesuiten-Historiker rechnet mit Kritikern Pius XII. ab

P. Blet erinnert daran, dass Eugenio Pacelli von den Nazis als einer ihrer größten Feinde angesehen wurde

Rom, 22.7.02 (KAP) Eine scharfe Abrechnung mit den Kritikern Papst Pius XII. hat der Jesuit und Historiker P. Pierre Blet in der neuesten Ausgabe der römischen Jesuitenzeitschrift «La Civilta' Cattolica» veröffentlicht. «Anonyme Kräfte» unter «liberaler Maske» würden permanent die Attacken auf Pius XII., sein «Schweigen» zur Shoah und seine angebliche «Sympathie» für das Dritte Reich wiederholen, um so dem Papsttum und der katholischen Kirche zu schaden, schreibt P. Blet. Der Jesuit ist der einzige Überlebende jener Grupppe von vier Historikern aus dem Jesuitenorden, die von Paul VI. beauftragt worden waren, die zwölfbändige Dokumentation über das Verhalten des Heiligen Stuhls während des Zweiten Weltkriegs herauszubringen.

P. Blet bezeichnet die angebliche «Sympathie» des Pacelli-Papstes für das nationalsozialistische Deutschland als «Mythos», der auch durch ständige Wiederholung keinen größeren Wahrheitsgehalt gewinne. Der Historiker erinnert daran, dass Eugenio Pacelli als Kardinalstaatssekretär im Jahr 1937 Zielpunkt einer wilden Kampagne des NS-Propagandaministers Joseph Goebbels war, der den Kardinal als einen geschworenen Feind des nationalsozialistischen Deutschland betrachtet habe. Zugespitzt könne man angesichts der heutigen Attacken auf Pius XII. sagen, dass die «Hasspropaganda der Nazis gegen Kirche und Papst» nicht «umsonst» gewesen sei.

Kathpress
22. juli 2002

av Webmaster publisert 25.07.2002, sist endret 25.07.2002 - 10:46