«Johannes Paul II.-Platz» in Petrzalka

Der Ort der großen Messfeier mit dem Papst ist in Luftlinie nur 1.000 Meter von der österreichischen Grenze entfernt

Preßburg, 21.8.03 (KAP) Johannes Paul II. soll am 14. September im Preßburger Stadtteil Petrzalka eine Statue seiner Person enthüllen. Gleichzeitig soll die Namensgebung eines Platzes auf «Johannes Paul II.-Platz» erfolgen und der Neubau einer Pfarrkirche auf diesem Platz besichtigt werden, wie slowakische Medien berichten.

Die neue Kirche wird die zweite Pfarrkirche des 150.000 Einwohner zählenden Stadtteils Petrzalka sein. Die erste Kirche wurde in den dreißiger Jahren im Zuge einer Straßenverbreiterung verlegt und neu gebaut. Sie gilt als eines der bekanntesten Zeugnisse früher moderner Kirchenarchitektur in der alten Tschechoslowakei.

Zuvor findet in Petrzalka eine Seligsprechungsmesse statt, zu der auch eine große Delegation von Österreichern mit Kardinal Christoph Schönborn an der Spitze erwartet wird. Die Messe auf einem Freigelände im Süden von Petrzalka - in Luftlinie gerade 1.000 Meter von der österreichischen Grenze beim Bahnhof Kittsee - ist der Höhepunkt des Papstbesuchs in der Slowakei von 11. bis 14. September.

Zur Seligsprechungsmesse in Petrzalka werden 300.000 Gläubige erwartet. Die neuen Seligen sind der griechisch-katholische Bischof Vasil Hopko (1904-1976) und die Ordensschwester Zdenka (Cecilia) Schelingova (1916-1955). Schelingova wurde 1952 von den Kommunisten inhaftiert, weil sie einem zu Unrecht inhaftierten Priester zur Flucht verholfen hatte. In Haft wurde Schelingova schwerst misshandelt. Am 16. April 1955 wurde sie schwer krank entlassen; am 31. Juli desselben Jahres starb sie an den Folgen der Misshandlungen.

Vasil Hopko war Weihbischof der griechisch-katholischen Diözese Presov und wurde nach der gewaltsamen Liquidierung der griechisch-katholischen Kirche in der Tschechoslowakei durch das kommunistische Regime im Jahre 1950 interniert. Nach seiner Freilassung 1965 war er schwer krank, musste aber als Hilfsarbeiter arbeiten und konnte nur im Untergrund pastoral tätig sein. Im Prager Frühling 1968 stand er an der Spitze eines Komitees, das die Legalisierung der mit Rom unierten Kirche durchsetzte.

Kathpress
21. august 2003

av Webmaster publisert 08.09.2003, sist endret 08.09.2003 - 15:47