Moskauer Patriarch urgiert Christentum in EU-Verfassung

«Europa darf seine geschichtliche Erfahrung nicht vergessen»

Moskau, 20.3.04 (KAP) Der Moskauer Patriarch Aleksij II. hat neuerlich betont, dass in einer künftigen Verfassung der Europäischen Union die Bedeutung des Christentums erwähnt werden muss. Wörtlich sagte der Patriarch bei einer Pressekonferenz im Moskauer Danielskloster: «In der Präambel der europäischen Verfassung sollte festgestellt werden, dass das Christentum und die christliche Kultur die Grundlage der europäischen Zivilisation bilden».

Die Pressekonferenz fand anlässlich der Verleihung des «Preises für außerordentliche Beiträge zur Einheit der orthodoxen Nationen» an Helene Carrere d'Encausse, die ständige Sekretärin der Academie Francaise, statt. Aleksij II. sagte, seiner Ansicht nach sei das Fehlen jeden Hinweises auf das Christentum im vorliegenden Verfassungsentwurf eine «schwerwiegende Unterlassung». Europa dürfe seine geschichtliche Erfahrung und den Beitrag des Christentums zur kulturellen Entwicklung nicht vergessen.

Helene Carrere d'Encausse meinte ihrerseits, derzeit gebe es ja nur einen Verfassungsentwurf, der noch nicht angenommen sei. Es gebe bisher keinen Konsens über die Verfassung. Der Beitritt der neuen Mitgliedsstaaten werde die Gesetzgebung im vereinigten Europa zunehmend beeinflussen.

Kathpress
20. mars 2004

av Webmaster publisert 30.03.2004, sist endret 30.03.2004 - 00:31