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Publisert 23. desember 2000 | Oppdatert 23. desember 2000

Jerusalem, 22.12.00 (KAP) Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, hat Israel zu voller Gerechtigkeit gegenüber dem palästinensischen Volk aufgefordert. Wenn dies bei den wieder aufgenommenen Verhandlungen nicht gewährt werde, finde der Nahe Osten, der sich am Rande eines Krieges befinde, keine Ruhe, sagte Sabbah am Donnerstag vor Journalisten in Bethlehem. So müsse die israelische Besatzung von Palästinensergebieten sofort beendet und den Palästinensern Selbstbestimmung und Freiheit gewährt werden. Der Patriarch dankte dem Vatikan für dessen Bemühungen im Umfeld der neuen Nahost-Friedensgespräche. Es sei aber Sache der Politiker beider Seiten, jetzt zu einer raschen Lösung zu kommen.

Sabbah kritisierte, seit sieben Jahren versuchten die israelischen Politiker, mit militärischer Macht ihre Vorstellung von Frieden durchzusetzen. Er äußerte seine «Bewunderung» für die Palästinenser, die sich mit bloßen Händen der israelischen Militärmacht und ihren schwer bewaffneten Soldaten entgegenstellten. Sabbah wandte sich dagegen, in der jetzigen Situation zu fragen, wer den «Krieg» begonnen habe. Stattdessen gehe es um Konfliktlösung. Ausdrücklich wandte sich der Patriarch dagegen, die derzeitige Lage mit dem Unterdrückungsapparat der Römer zur Zeit der Geburt Jesu zu vergleichen. Der Bürgermeister von Bethlehem, Hanna Nasser, warf Israel vor, dass dessen militärisches Vorgehen die Geburtsstadt Jesu in eine verzweifelte wirtschaftliche Situation gebracht habe. Dutzende Privathäuser und öffentliche Gebäude im Bereich der Stadt seien zerstört, zahlreiche Familien vor dem Einbruch des Winters obdachlos geworden.

Sabbah und Nasser äußerten sich bei der Eröffnung einer Ausstellung im Anschluss an eine Kinderdemonstration für Frieden auf dem Krippenplatz im Zentrum von Bethlehem. Dabei trugen hunderte Kinder vorgefertigte Plakate, auf denen unter anderem auf Englisch zu lesen war «Stoppt die Bombardierung Bethlehems», «UN, schütze uns», «Verschont unser Leben, wir sind nur Kinder» und «Wo sollen wir unsere Christbäume aufstellen?». Die Ausstellung zeigt, eingebunden in eine Präsentation von Krippen aus aller Welt, Bilder von Kindern über die Ereignisse der vergangenen Wochen.

Kathpress
22. desember 2000

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