Jerusalem, 25.12.00 (KAP) In Bethlehem feierte der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, um Mitternacht die Christmette in der Katharinenkirche neben der Geburtsbasilika. Bei der Messfeier war auch der palästinensische Präsident Yasser Arafat anwesend.
Die israelischen Militärbehörden hatten am Sonntag den Zugang nach Bethlehem für die Christen, auch die palästinensischen, geöffnet. Für den Konvoi des lateinischen Patriarchen wurde die seit Wochen gesperrte Straße am Grab Rachels freigegeben. Vor dem Grab wurde der Patriarch unter strikter Bewachung israelischer Soldaten von den kirchlichen und politischen Repräsentanten Bethlehems begrüßt.
In einer kurzen Ansprache vor Journalisten erinnerte Sabbah an die Friedensbotschaft von Weihnachten. Zugleich mahnte er Gerechtigkeit und Frieden für Muslime und Christen in Bethlehem an, das immer noch von den Israelis belagert sei. Wahre Gerechtigkeit werde Frieden für Israelis und Palästinenser, Christen, Juden und Muslime bringen.
Demonstrativ legte Sabbah den letzten Kilometer zum Ortszentrum von Bethlehem zu Fuß zurück; dies sei für ihn ein Zeichen des Gebets. Trotz der offiziellen Absage aller öffentlichen Feiern in Bethlehem wurde der Patriarch von mehreren hundert Pfadfindern begleitet. Einige tausend palästinensische Christen begleiteten seinen Weg mit Beifall und Weihnachtsliedern.
Kathpress
25. desember 2000