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Publisert 9. februar 2001 | Oppdatert 9. februar 2001

Wahlausgang in Israel wird in der Kirche aber nicht als Absage an den Friedensprozess gewertet

Jerusalem, 7.2.01 (KAP) Der neugewählte israelische Ministerpräsident Ariel Sharon ist nach Ansicht des lateinischen Patriarchats in Jerusalem nicht der "richtige Mann, um Frieden zu schaffen". Die Christen müssten aber "das Ergebnis der demokratischen Wahlen in Israel akzeptieren", auch wenn die Abstimmung ein Ergebnis der politischen Instabilität sei, sagte ein Sprecher des Patriarchats in Jerusalem auf Anfrage.

Pater David Jaeger, einer der Architekten der Beziehungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl, bewertete die Wahlentscheidung als Votum gegen die Unfähigkeit des Amtsinhabers Ehud Barak, angemessen zu regieren. Es sei in keinem Falle eine Entscheidung der Israelis gegen den Friedensprozess, sagte P. Jaeger gegenüber dem vatikanischen Nachrichtendienst "Fides". Eine Regierung, die sich gegen den Frieden auf der Grundlage der Vereinbarung von Oslo und Taba wende, wird nach Einschätzung des Franziskaners - der Konvertit ist und aus einer jüdischen Familie stammt - schnell die Unterstützung im Volk verlieren.

Dennoch bereite die Zukunft der Beziehungen zu den Nachbarstaaten Sorge. Von kirchlicher Seite erwarte man von der neuen Regierung vor allem, dass sie die Pläne zur Errichtung einer Moschee vor der Verkündigungskirche in Nazareth stoppe. Dies habe Israel dem Heiligen Stuhl bereits unter der Regierung von Benjamin Netanjahu versprochen, betonte P. Jaeger.

"Froh über das Ende der Ära Barak"

Die Jerusalemer lutherische Theologin Petra Heldt von der "Ecumenical Fraternity" sagte, aus kirchlicher Sicht sei sie froh über das "Ende der Ära Barak". In dessen Regierungszeit sei den Christen "großer Schaden zugefügt worden". So sei die "Abteilung für christliche Angelegenheiten" im Religionsministerium nicht wieder mit neuem Personal besetzt worden. Ebenso habe Barak das Religionsministerium auflösen wollen, sagte Heldt.

Der bisherige Oppositionsführer und Likud-Chef Sharon hatte bei der Volkswahl am Dienstag Amtsinhaber Barak mit 60 zu 40 Prozent der Stimmen geschlagen. Die Wahlbeteiligung war mit 62 Prozent eine der niedrigsten in der Geschichte Israels.

Kathpress
7. februar 2001

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