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Publisert 4. juli 2004 | Oppdatert 4. juli 2004

Johannes Paul II. würdigt bei Gottesdienst in Bern Bedeutung des Roten Kreuzes - Aufruf zur inneren Einheit der Kirche, um sich besser für die Einheit der getrennten Christen einsetzen zu können

Bern, 6.6.04 (KAP) Jede Beleidigung der Menschenwürde bedeute auch eine Beleidigung des Schöpfers des Menschen, betonte Papst Johannes Paul II. am Sonntag in Bern bei der großen Messfeier auf der Berner Allmend, an der mehr als 70.000 Gläubigen teilnahmen. Der Papst erinnerte daran, dass die Schweiz «im Zeichen des Roten Kreuzes» eine «große Tradition im Hinblick auf den Respekt vor dem Menschen» hat. Das Rote Kreuz war im 19. Jahrhundert von dem Genfer Henri Dunant nach dem katastrophalen Erlebnis der Schlachten zwischen der österreichischen und der piemontesischen Armee im Krieg von 1859 gegründet worden.

In seiner auf französisch, deutsch und italienisch vorgetragenen Predigt mahnte Johannes Paul II. die katholische Kirche in der Schweiz mit eindringlichen Worten zur inneren Einheit, um sich besser für die Einheit der Christen einsetzen zu können. Der Beitrag zur ökumenischen Sache hänge von dem Einsatz ab, den die Katholiken für ihre Einheit untereinander leisteten. Johannes Paul II. betonte die Bedeutung der Spiritualität der Gemeinschaft als Gegengewicht zu den «Rauschgiften des Egoismus», die Eifersucht, Misstrauen, Sucht nach Selbstbestätigung und schädliche Gegensätze hervorrufen.

Im Hinblick auf den Dreifaltigkeitssonntag, den die katholische Kirche am Sonntag feierte, sagte der Papst, die Kirche werde durch die Feier des Geheimnisses der Dreifaltigkeit immer wieder dringend dazu aufgerufen, sich für die Einheit der Christen einzusetzen. Dieser Ruf sei sowohl an die Seelsorger als auch an die anderen Christen gerichtet. Alle seien «angestoßen, sich ihrer Verantwortung für die Kirche bewusst zu werden». Der Papst bezeichnete das ökumenische Anliegen als «dringend» und forderte die Katholiken auf, ihren Willen deutlich zu machen, auf dem schwierigen Weg zur vollkommenen Gemeinschaft voranzuschreiten.

«Christus ist die Antwort»

Unter dem Beifall der rund 70.000 meist jugendlichen Gläubigen erinnerte der Papst daran, dass Jesus Christus selbst die Antwort auf die Frage der Menschen des dritten Jahrtausends nach der Wahrheit sei. Die Christen seien aufgerufen, diese Wahrheit mit ihrem Wort und mit ihrem Leben zu bezeugen. Die Kirche brauche auch heute «Propheten», die in der Lage seien, den Glauben in den Gemeinden zu wecken. Es sei die Zeit für junge Generationen von Aposteln gekommen, die furchtlos das Evangelium verkünden. Der Papst forderte die Schweizer Jugendlichen auf, eine «missionarische Kirche» aufzubauen, die frei von falschen Ängsten sei.

Papst betet für Einheit der Schweiz

Mit einem Gebet für Harmonie und Einheit der Schweizer Eidgenossenschaft (Confederation Helvetique) hat Papst Johannes Paul II. den zentralen Gottesdienst beim nationalen katholischen Jugendtreffen in Bern beendet. Beim Angelus-Gebet nach der Messe rief der Papst die Gottesmutter um Hilfe an, damit die Schweiz Harmonie und Einheit unter ihren verschiedenen Sprach- und Volksgruppen bewahre und den Beitrag eines jeden achte.

Zuvor hatte Johannes Paul II. den Dienst der Päpstlichen Schweizergarde gewürdigt, die seit 1506 für den Schutz des Papstes zuständig ist. Die Gardisten leisteten einen «wertvollen und geschätzten Dienst», sagte der Papst. In ihrer selbstlosen Treue könnten alle den Glauben der Schweizer Katholiken und ihre Liebe zur Kirche bewundern.

Treffen mit Schweizer Bischöfen

Nach dem Angelus-Gebet kehrte der Papst in die «Residence Victoria» in Bern zurück. Im weiteren Tagesverlauf standen ein Essen mit den Schweizer Bischöfen sowie ein Treffen mit ehemaligen Schweizergardisten auf dem Programm. Der Rückflug des Papstes nach Rom war für 19 Uhr vorgesehen.

Kathpress
6. juni 2004

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