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Publisert 7. november 1999 | Oppdatert 7. november 1999

Dialog der Religionen ohne Anspruch auf Vorherrschaft

Johannes Paul II. traf in New Delhi mit Repräsentanten anderer Religionen zusammen

New Delhi, 7.11.99 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat den Weltreligionen einen Dialog ohne Anspruch auf Vorherrschaft des eigenen Glaubens angeboten. Gleichzeitig verteidigte er das Recht zum freiwilligen Übertritt von einer Religion zur anderen und erteilte allen Versuchen der zwangsweisen Bekehrung eine Absage. Der Papst sprach am Sonntag in New Delhi bei einem Treffen mit religiösen Führern des Hinduismus, des Islam, des Buddhismus, der Sikhs, der Jains und weiterer Glaubensgemeinschaften.

Johannes Paul II. betonte, der Dialog mit den anderen Religionen sei kein Versuch, die eigene Sichtweise anderen aufzuerlegen. Andernfalls würde ein solcher Dialog zu einer Form der "geistigen und kulturellen Beherrschung" werden. Ein Dialog der Religionen ohne Vorherrschaft bedeute allerdings nicht, die jeweiligen Überzeugungen aufzugeben, erklärte der Papst. Vielmehr gehe es darum, am eigenen Glauben festzuhalten und gleichzeitig voller Respekt den anderen zuzuhören und all das zu entdecken, was gut und heilig ist.

Johannes Paul II. betonte weiter, zur Religionsfreiheit gehöre auch das Recht des Individuums, die Religion zu wechseln, wenn dies das Gewissen verlange. Die Menschen seien verpflichtet, ihrem Gewissen unter allen Umständen zu folgen und könnten nicht dazu gezwungen werden, gegen ihr Gewissen zu handeln. Abermals unterstrich der Papst die Forderung nach aktiver Religionsfreiheit in allen Ländern der Erde. Wörtlich sagte er: "Kein Staat und keine Gruppe hat das Recht, die religiösen Überzeugungen eines Menschen direkt oder indirekt zu kontrollieren."

Mit Nachdruck forderte Johannes Paul II. eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen den Angehörigen aller Religionen für eine gerechtere und solidarischere Welt. Im Zeitalter der Globalisierung wachse auch die Einsicht in die gemeinsame Verantwortung. Der Papst erinnerte an die grundlegenden moralischen Überzeugungen, die Gläubige aller Religionen teilten. Dazu gehöre auch die Gewissheit, dass die gegenwärtigen Herausforderungen der Gesellschaft nur auf der Grundlage von Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit bewältigt werden könnten. (ende)

K199906428

KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)

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