Kairo, 24.2.00 (KAP) Papst Johannes Paul II. und der ägyptische Präsident Hosni Mubarak haben zu Beginn der dreitägigen Pilgerreise des Papstes in Ägypten ihre Gemeinsamkeiten auf der Suche nach Frieden zwischen den Religionen und Völkern betont. Mubarak lobte in seiner Begrüsungsansprache am Kairoer Flughafen die Rolle des Papstes als Verteidiger der moralischen Werte und sein weltweites Eintreten für Frieden und Solidarität. Er rief dazu auf, sich gemeinsam gegen jede Form der Diskriminierung und Ungerechtigkeit einzusetzen.
Der Papst sprach seine Gastgeber mit der arabischen Grusformel "As-salam aleikum" (Friede mit euch) an und verurteilte jegliche Form des gewalttätigen religiösen Fanatismus. Gewalt und Konflikte im Namen der Religion zu fördern, sei eine "schwerwiegende Beleidigung Gottes", sagte der Papst vor dem Hintergrund von auch in Ägypten immer wieder aufflammenden Spannungen zwischen Christen und Muslimen. Johannes Paul II. erinnerte daran, dass in der ägyptischen Geschichte die Unterschiede der Religionen nicht Hindernisse, sondern eine gegenseitige Bereicherung gewesen seien. Politische und religiöse Führer seien aufgerufen, für die Gerechtigkeit und für den Respekt der Menschenrechte einzutreten.
Ausdrücklich hob der Papst die Rolle Mubaraks für den Frieden im Nahen Osten hervor und sagte, Mubarak habe zum Fortschreiten des Friedensprozesses beigetragen. "Alle vernünftigen Menschen begrüsen das bislang Erreichte und hoffen, dass guter Wille und Gerechtigkeit sich durchsetzen", betonte der Papst und sprach von der Vision, dass eines Tages die Rechte aller Völker des Nahen Ostens respektiert werden und alle ihre legitimen Ansprüche verwirklichen können.
Kathpress