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Publisert 15. mars 2000 | Oppdatert 15. mars 2000

Palästinenser hoffen, dass Johannes Paul II. vermittelnde Rolle im Friedensprozess übernehmen kann

Jerusalem-Bonn, 15.3.00 (KAP) Die Palästinenser erwarten vom Papst bei seinem Besuch im Nahen Osten klare Worte zum Status von Jerusalem und zum Frieden in der Region. Johannes Paul II. könne bei seiner am Montag beginnenden Visite die Rolle des Katalysators übernehmen, um beide Seiten, Israelis und Palästinenser, vor allem in der Frage des künftigen Status von Jerusalem näher zu bringen, sagte der Leiter der Palästinensischen Generaldelegation in Deutschland, Abdallah Frangi, am Mittwoch in einem Interview mit der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA in Bonn. Der Papst solle aussprechen, dass Ost-Jerusalem durch Israel besetzt sei, und dass diese Besetzung illegal und völkerrechtlich unannehmbar sei.

Frangi betonte, die Palästinenser hätten alles getan, damit die Visite im Sinne von Frieden und Gleichberechtigung aller Religionen ablaufe. Allerdings hätten die Israelis den Status der Besatzer noch nicht aufgegeben. So lange der Status der Palästinenser und der Status von Jerusalem nicht geklärt seien, könne die Papst-Visite kein normaler Besuch sein. Frangi begrüßte in diesem Zusammenhang das Mitte Februar zwischen dem Vatikan und den Palästinensern geschlossene Abkommen. Es zeige, dass die katholische Kirche die Palästinenser wahrnehme.

In dem Grundsatzabkommen hatten der Vatikan und die Palästinenser unter anderem für Jerusalem ein international garantiertes Statut verlangt, das dem Charakter der Heiligen Stadt Rechnung trägt. Juden, Christen und Muslimen müsse Rechtsgleichheit eingeräumt und allen der freie Zugang zu den Heiligen Stätten ermöglicht werden.

Auch "Hamas" setzt auf den Papst

Eine Entschuldigung Israels für an Palästinensern begangenes Unrecht hat der PLO-Vertreter beim Heiligen Stuhl, Afif Safieh, gefordert. Der Papst solle bei seinem Israel-Besuch die Annektierung Ost-Jerusalems durch Israel zu verurteilen. Nach dem Vorbild der großen Vergebungsbitte von Papst Johannes Paul II. müsse auch der Staat Israel das palästinensische Volk um Vergebung bitten, erklärte Safieh in einer in Jerusalem veröffentlichten Erklärung. Nach der Schaffung des jüdischen Staates 1948 hätten ungezählte Palästinenser das Land verlassen müssen. Christliche und muslimische Palästinenser hätten immer noch keine Heimat, so der Diplomat.

Auch das geistliche Oberhaupt der Islamisten-Bewegung "Hamas", Scheich Ahmed Yassine, hat den Papst aufgerufen, die Annektierung von Jerusalem-Ost durch Israel bei seinem Besuch in der Heiligen Stadt zu verurteilen. "Wir brauchen die Stimme des Papstes, um die Besetzung durch Israel und die gewaltsame Aneignung des Landes eines anderen Volkes zu verwerfen", erklärte er. Gleichzeitig begrüsste er den Besuch des Papstes in Israel sowie in den palästinensischen Gebieten und meinte, dass die Beziehungen mit den Christen stets gut gewesen seien.

Die historische Entschuldigung des Papstes sei ein erster positiver Schritt, der jetzt eine Fortsetzung benötige, unterstrich der Hamas-Führer weiter. "Diese Vergebungsbitten müssen als praktische Prinzipien Anwendung finden, damit die Ungerechtigkeiten, unter denen islamische Nationen wegen christlicher Länder leiden, überwunden werden", sagte der Scheich.

Kathpress

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