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Publisert 17. mars 2000 | Oppdatert 17. mars 2000

Junge Katholiken aus aller Welt kommen nach Galiläa - Johannes Paul II. segnet die vom Neokatechumenat errichtete "Domus Galilaeae"

Jerusalem, 17.3.00 (KAP) Ein eindrucksvoller Höhepunkt der Pilgerreise des Papstes ins Heilige Land wird am Freitag, 24. März, die Messfeier mit Jugendlichen aus aller Welt auf dem Berg der Seligpreisungen bei Korazin in Galiläa sein. Zu der Messfeier werden 150.000 Gläubige erwartet, unter ihnen 50.000 junge Katholiken aus dem Neokatechumenat. Rund 100 Bischöfe werden mit dem Papst konzelebrieren, unter ihnen auch der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn. Johannes Paul II. segnet am Freitag auch die "Domus Galilaeae", die das Neokatechumenat auf dem Berg errichtet hat. Dieses "Zentrum für Bibelstudium und Gebet" soll sowohl der Ortskirche in Galiläa als auch der Weltkirche dienen. Es stellt die Verwirklichung einer Idee dar, die Papst Paul VI. bei seinem Besuch im Heiligen Land 1964 skizziert hatte: Der Montini-Papst wollte ein Studienhaus, in dem junge Priester und Seminaristen aus aller Welt sich in der besonderen Atmosphäre Galiläas "auf den Spuren Jesu" in die Heilige Schrift "hineinleben" können sollten.

Das Gelände, auf dem die "Domus Galilaeae" entstanden ist, war dem Neokatechumenat vor 20 Jahren von den Franziskanern zur Verfügung gestellt worden. Nach Ansicht des Benediktiners P. Bargil Pixner handelt es sich um einen von den möglichen Orten, an denen Jesus die Bergpredigt hielt. Nach Überwindung vieler Schwierigkeiten erfolgte am 15. Jänner 1999 die Grundsteinlegung für das Zentrum, das noch nicht fertig gestellt ist.

Für das Neokatechumenat - dem es um die Wiederbelebung der in der frühen Kirche als Vorbereitung auf die Taufe verpflichtenden "Einübung in den Glauben" geht - ist die "Domus Galilaeae" mit ihrer futuristischen Architektur mittlerweile zu einem Herzensanliegen geworden. Der Künstler Kiko Arguello, der in den sechziger Jahren in Spanien den "neokatechumenalen Weg" begonnen hatte, hat für die Begegnung mit Johannes Paul II. in Galiläa eine Ikone und einen Hymnus geschaffen, die das optische und akustische Erscheinungsbild des Papstbesuchs am 24. März prägen werden.

Bei der Messfeier am kommenden Freitag soll eine "junge Kirche" sichtbar werden, die aus der "Freude des Glaubens" lebt und mit "offenen Händen und Herzen" auf die Menschen zugeht. Der Papst werde auf dem Berg der Seligpreisungen den jungen Menschen "gleichsam die Bergpredigt als die eigentliche Verfassung der Kirche" übergeben, stellte in diesem Zusammenhang der Apostolische Nuntius in Israel, Erzbischof Pietro Sambi, fest. Galiläa hat auch deshalb besondere Bedeutung, weil hier Jesus den Missions-Auftrag erteilte.

Am 24. März werden sich nach der Messfeier die Wege des Papstes und der jungen Leute wieder trennen: Papst Johannes Paul II. speist im Kloster der italienischen Schwestern beim traditionellen Heiligtum auf halber Höhe des Bergs der Seligpreisungen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak. Die Jugendlichen treffen am Nachmittag des 24. März mit Kiko Arguello zu einer "Begegnung der Berufung" zusammen. Solche "Begegnungen der Berufung" hatte es etwa auch beim letzten internationalen Weltjugendtag in Paris gegeben; hunderte junger Menschen meldeten damals ihr Interesse am Priester- oder Ordensberuf an.

Auch aus Österreich fahren rund 150 junge Katholiken, die den "neokatechumenalen Weg" begonnen haben, am 21. März ins Heilige Land. Kardinal Schönborn wird mit ihnen am 25. März um 8 Uhr in Kafarnaum in der neuen Kirche über dem Haus des Petrus die Heilige Messe feiern. Die Österreicher bleiben anschließend noch zwei Tage in Jerusalem.

Für das Neokatechumenat bedeuten die Tage in Galiläa mit der Präsenz von 50.000 jungen Leuten aus hundert Nationen nicht nur eine spirituelle, sondern auch eine organisatorische Aufgabe. Viele junge Leute sind in Kibbuzim untergebracht, Zahal - die israelische Armee - stellte eine Zeltstadt mit 10.000 Plätzen zur Verfügung. "Neokatechumenale" und Israeli hatten sich bei einem Vorbereitungstreffen im italienischen Porto San Giorgio an der Adria gefunden, als "Itineranti" (wie die neokatechumenalen Verantwortlichen genannt werden) aus aller Welt und Mitglieder der israelischen Vorbereitungskommission für den Papstbesuch in Galiläa zusammentrafen. Das Eis war endgültig gebrochen, als die Katholiken aus dem Neokatechumenat - wie es ihrer spirituellen Praxis entspricht - das "Sh'ma Israel" (Höre Israel), das jüdische Glaubensbekenntnis, psalmodierten.

Der Staat Israel zeigte sich bei den Vorbereitungen für den Papstgottesdienst auf dem Berg der Seligpreisungen überaus entgegenkommend. Im Bereich der "Domus Galilaeae" entstand eine überdachte Bühne, auf der die Messe stattfinden wird (am Montag gab es Schwierigkeiten, als ein Tragepfosten des Tribünendachs einknickte). Für die Baumaßnahmen - einschließlich des Ausbaus der Straßen im Bereich des Sees Genezareth - veranschlagte die Regierung in Jerusalem umgerechnet 63 Millionen Schilling. Der Papstgottesdienst auf dem Berg der Seligpreisungen wird von den israelischen Experten als "bisher größtes organisatorisches Ereignis in der Geschichte Israels" seit 1948 bezeichnet.

Kathpress

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