Hopp til hovedinnhold
Publisert 28. mars 2000 | Oppdatert 28. mars 2000

Papst erinnerte an die Gestalt Johannes des Täufers, der an der Schwelle vom Alten zum Neuen Testament steht - «Kathpress»-Korrespondentenbericht von Johannes Schidelko

Amman, 22.3.00 (KAP) «Jordan - Land und Fluss der Taufe»: Auf riesigen Plakaten, Spruchbändern und in Zeitungsanzeigen begrüßte Jordanien Papst Johannes Paul II. zu seinem Heilig-Land-Besuch - und präsentierte sich selbst als biblische Region: Als Land des Moses, des Elias und schließlich als Land Johannes des Täufers, der hier vor fast 2.000 Jahren Jesus im Jordan taufte. In dem Fluss, der zu den heißesten Grenzlinien des 20. Jahrhunderts gehörte und auch seit Beginn des Friedensprozesses noch Welten trennt.

So begann die große Papstmesse am Dienstag in Amman auch mit der Weihe von Wasser aus dem Jordan, mit dem Johannes Paul II. dann die 50.000 Gläubigen segnete. Bei der Messe - mit 2.000 Kindern als Erstkommunikanten - wurde in besonderer Weise des «Vorläufers» Johannes des Täufers gedacht: Er ist der Patron Jordaniens, der hier um die Zeitwende predigte, die Menschen zur Umkehr aufrief und «mit Wasser taufte» und schließlich wegen seiner unbequemen Botschaft als Märtyrer starb. Aber der Papst, der von den Gläubigen, darunter viele Christen aus dem Libanon und dem Irak begeistert aufgenommen wurde, begann in seiner Predigt nicht erst bei Johannes dem Täufer. Eindringlich beschwor er die lange Geschichte der Verheißungen Gottes: Die Zusage Gottes an Abraham, den Bund mit Mose und die Zehn Gebote, die Botschaft der Propheten, die alle in Christus ihre Erfüllung erfuhren.

Bei der Messe im Al Hussein-Sportstadion von Amman traf der Papst «seine» Gläubigen, eine Vertretung der christlichen Minderheit, die in Jordanien rund 250.000 der etwa vier Millionen Einwohner ausmacht. Johannes Paul II. sprach den Katholiken Mut zu und rief die verschiedenen Ritengemeinschaften zu Geschlossenheit und Solidarität auf. Das sei der beste Weg, um auch als Minderheit politisch Einfluss geltend zu machen und für Gerechtigkeit, Versöhnung und Frieden einzutreten. In besonderer Weise würdigte der Papst die Synode der katholischen Kirche aller Riten im Heiligen Land (das kirchenrechtlich auch Jordanien umfasst). Er appellierte an die Laien, die ihnen zukommende Verantwortung in der Kirche wahrzunehmen.

Die Lage der Christen unter der muslimischen Mehrheit im haschemitischen Königreich ist vielfach leichter als in anderen Staaten der Region. Die Messe - von Katholiken des lateinischen, des byzantinischen, des syrischen und des chaldäischen Ritus gemeinsam gestaltet - wurde musikalisch von arabischen Liedern, aber auch von Taize-Gesängen, Mozart, Händel und polnischem Sacro-Pop geprägt. Das Evangelium wurde im byzantinischen Ritus proklamiert. Am Ende der Meßfeier segnete der Papst die Grundsteine für drei neue Kirchen: eine maronitische, eine syrisch-katholische und eine lateinische.

Die jordanischen Zeitungen berichteten am Dienstag breit über den Papstbesuch, insbesondere über den Friedensappell. Johannes Paul II. sei ein «Mann des Friedens», der in Jordanien einen «historischen Besuch» absolviere, schrieb die «Jordan Times».

Nach seiner Visite an der Moses-Stätte des Berges Nebo wollte der Papst an seinem zweiten Besuchstag in Jordanien aber auch noch die neue Gedenkstätte der Taufe Jesu besuchen. Erst vor vier Jahren hatten Archäologen im Wadi Al-Kharrar, zwei Kilometer vom Jordan entfernt, Reste einer frühchristlichen Kirche freigelegt, die offensichtlich mit der Tradition von Johannes dem Täufer verbunden ist. Die Stätte liegt an der alten Pilgerroute, die von Jerusalem zur Taufstelle Jesu am Jordan und dann hinauf zur Elias-Quelle führte. Derzeit wird die Zone von Jordanien für den Tourismus erschlossen, demnächst soll hier ein Naturpark entstehen. Der Weg zum Fluss hinunter soll jedoch erst zum Sommer ganz von Minen befreit und für Besucher begehbar werden.

Kathpress

Mer om: