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Publisert 13. mai 2000 | Oppdatert 13. mai 2000

Lissabon, 13.5.00 (KAP) Der Vatikan will das so genannte «dritte Geheimnis von Fatima» bekannt geben. Das erklärte Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano am Samstag in dem portugiesischen Marienwallfahrtsort. Allerdings werde diese Veröffentlichung erst nach einer sorgfältigen Vorbereitung erfolgen, sagte Sodano zum Abschluss des Gottesdienstes, bei dem Papst Johannes Paul II. zwei der Seherkinder von Fatima selig gesprochen hatte.

«Um sicher zu stellen, dass die Gläubigen die Botschaft der Jungfrau von Fatima besser verstehen, hat der Papst der Glaubenskongregation den Auftrag gegeben, den dritten Teil des Geheimnisses zu veröffentlichen und vorher einen entsprechenden Kommentar zu dem Geheimnis vorzubereiten», so Sodano.

Die Seherkinder von Fatima hatten 1917 bei mehreren Erscheinungen Botschaften der Gottesmutter erhalten, die so genannten drei Geheimnisse von Fatima. Die beiden bekannten Prophezeiungen sagten einen neuerlichen großen Krieg nach dem Ersten Weltkrieg sowie die Bekehrung Russlands voraus. Über das «dritte Geheimnis», das bislang nur den Päpsten und einigen ihrer Vertrauten bekannt ist, gibt es lediglich Vermutungen.

«Papst fällt zu Boden, von Salve getötet»

Das «dritte Geheimnis» enthalte eine prophetische Vision, vergleichbar denen der Heiligen Schrift, betonte Kardinal Sodano in dem von ihm verlesenen Text. Im Mittelpunkt stehe der Kampf des Atheismus gegen die Kirche und die Christen. Das Geheimnis beschreibe das enorme Leiden der Glaubenszeugen des 20. Jahrhundert; «es ist ein unendlicher Kreuzweg, der von den Päpsten des 20. Jahrhunderts angeführt wird».

Der in den Visionen vorkommende «weiß gekleidete Bischof» sei der Papst. «Als er seinen Weg zum Kreuz unter großer Mühe geht, zwischen den Leichnamen der Märtyrer - Bischöfe, Priester, Ordensfrauen, Ordensbrüder und viele Laien -, fällt auch er zu Boden, offenbar getötet von einer Gewehrsalve», heißt es in dem von Sodano verlesenem portugiesischen Text.

Nach dem Attentat vom 13. Mai 1981 sei Johannes Paul II. deshalb überzeugt gewesen, dass «eine mütterliche Hand den Lauf der Kugel geleitet hat». Sodano erinnerte daran, dass der Papst eine Kugel, die im Fahrzeug stecken geblieben war, dem Heiligtum von Fatima geschenkt habe. Die portugiesischen Bischöfe hätten sie in die Krone der Marienstatue eingefügt.

Der Papst danke der Muttergottes von Fatima auch für die Ereignisse von 1989 und für den Fall der kommunistischen Regime, sagte Sodano. Dennoch gebe es auch heute, in anderen Teilen der Welt, weiterhin Angriffe auf die Kirche und auf Christen. Der Appell der Muttergottes von Fatima in den Visionen zu Umkehr und Buße behalte deshalb auch heute seine Aktualität, so der Kardinal.

Kathpress