Hopp til hovedinnhold
Publisert 1. juli 2000 | Oppdatert 1. juli 2000

Vor allem aus Kreisen traditionalistischer Katholiken kommen nun Spekulationen, die Glaubenskongregation habe nicht den vollständigen Text der Botschaft veröffentlicht

Rom, 28.6.00 (KAP) Der Vatikan hat Vorwürfe vor allem aus Kreisen traditionalistischer Katholiken zurückgewiesen, er habe das "dritte Geheimnis" von Fatima nicht vollständig veröffentlicht. Im Vatikan treffen seit Montag Briefe und Faxe ein, in denen es heißt, man habe weiterführende Aussagen erwartet. "Aber es gibt nichts anderes", betonte der Sekretär der Glaubenskongregation, Erzbischof Tarcisio Bertone, am Mittwoch in der Mailänder Zeitung "Il Giornale". Das "dritte Geheimnis" umfasse nicht mehr als die vier handschriftlichen Seiten von Schwester Lucia dos Santos, die am Montag in der Dokumentensammlung "Die Botschaft von Fatima" - auch im Faksimile -veröffentlicht worden waren. Die Polemik aus Kreisen der Traditionalisten sei "unangebracht", so Bertone.

Offenbar hätten manche Gläubige weitere Prophezeiungen über Katastrophen und Glaubenskrisen erwartet, vermutet der Erzbischof. Er räumt ein, dass Schwester Lucia im Laufe der Jahre, insbesondere während der Pontifikate Johannes XXIII. (1958-63) und Paul VI. (1963-78) einige Schreiben nach Rom gesandt hatte. Diese Briefen - Bertone wollte keine Zahl nennen, wies aber die Spekulation über rund hundert zurück - hätten aber keine solche Katastrophenankündigungen enthalten.

Im wesentlichen habe darin die Seherin um eine Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens gebeten und auch um eine Seligsprechung der beiden im Kindesalter verstorbenen Seherkinder Francesco und Giancinta Marto nachgesucht. Ursprünglich habe der Vatikan diese Seligsprechung erst nach dem Tod von Schwester Lucia vornehmen wollen, bestätigte Bertone. Tatsächlich sprach der Papst beide Seherkinder am 13. Mai dieses Jahres in Fatima selig. Lucia war das dritte Hirtenkind, der im Jahr 1917 in Fatima die Muttergottes erschienen sein soll. Die heute 92-jährige lebt in einem Klausurkloster in Portugal. Sie verfasste Anfang der vierziger Jahre eine Niederschrift der drei Botschaften ("Geheimnisse") von Fatima.

Die Vorwurf aus den traditionalistischen Kreisen, der Vatikan habe nicht das volle "dritte Geheimnis" veröffentlicht, war von kirchlichen Beobachtern schon im vorab erwartet worden und überrascht nicht. Die den vergangenen Jahrzehnten angestellten unzähligen Spekulationen über verheerende Katastrophen, die das "dritte Geheimnis" enthalten sollte, wurden durch den jetzigen Text weitgehend enttäuscht.

Kathpress

Mer om: