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Publisert 31. juli 2000 | Oppdatert 31. juli 2000

Altstadt Jerusalems soll "traditioneller arabischer Souveränität" unterstellt werden - Forderung nach internationalen Garantien für heilige christliche Stätten

Jerusalem, 25.7.00 (KAP) Die drei christlichen Patriarchen von Jerusalem unterstützen die palästinensischen Ansprüche auf den arabischen Ostteil der Stadt, den Israel 1967 besetzt und annektiert hat. Nach einem Treffen mit Vertretern der palästinensischen Autonomieverwaltung am Montagabend ließen der griechisch-orthodoxe Patriarch Diodoros I., der lateinische Patriarch Michel Sabbah und der armenische Patriarch Torkom II. mitteilen, die Altstadt Jerusalems solle wieder der "traditionellen arabischen Souveränität" unterstellt werden. Gleichzeitig müsse es aber für die christlichen heiligen Stätten, darunter die Grabeskirche, "internationale Garantien" geben.

An der Begegnung nahmen von palästinensischer Seite die Politiker Feisal Husseini und Chanan Ashrawi teil. Ashrawi sagte nach der Begegnung vor Journalisten, Jerusalem sei eine palästinensische Stadt, "die unter die palästinensische Souveränität zurückkehren muss". Auch die Kirchen lehnten eine "Teilung, Fragmentierung oder eine Aufteilung der Souveränität ab", so die christliche Politikerin.

Am Dienstag sprachen die drei Patriarchen mit israelischen Politikern über die Jerusalemfrage. Israels Justizminister Jossi Beilin sagte nach der Unterredung: "Die politische Lösung für Jerusalem geht die christlichen Kirchen nichts an". Die Patriarchen hätten erneut "internationale Garantien" für die Heiligen Stätten und einen Sonderstatus für Jerusalem gefordert. Er sei jedoch der Meinung, so Beilin weiter, dass eine Anerkennung des Vertrags zwischen Israel und den Palästinensern durch die Vereinten Nationen für die christlichen Kirchen "die beste Garantie" bedeute. Traditionell hätten sich die Kirchen mit jeder Regierung arrangiert, die in Jerusalem das Sagen hatte, so der Minister.

Beim derzeitigen Nahost-Gipfel im US-amerikanischen Camp David steht ein Vorschlag der israelischen Regierung über den künftigen Status von Jerusalem im Raum. Dieser sieht vor, große jüdische Stadtteile am östlichen Stadtrand und einige traditionell jüdische Stadtteile im Osten der Stadt unter israelischer Souveränität zu belassen. Im Gegenzug würden Palästinenser die Verantwortung für einige Stadtteile im Osten der Heiligen Stadt erhalten.

Nach einem Bericht der israelischen Zeitung "Maariv" hält Arafat weiter an seiner Forderung fest, ganz Ostjerusalem müsse die Hauptstadt des künftigen palästinensischen Staates sein. Auch dürfe es keine jüdische Einmischung in der Altstadt geben. Schließlich sei der Palästinenserführer der Auffassung, die Forderung von Papst Johannes Paul II. nach einem international garantierten Sonderstatus für Jerusalem bedeute, dass Israel kein Mitspracherecht haben dürfe und die Stadt unter palästinensische Souveränität gestellt werden müsse, so die Zeitung.

Knesset will Jerusalem-Gesetz verschärfen

Ungeachtet der Verhandlungen in Camp David befasste sich das israelische Parlament, die Knesset, am Dienstag mit einer Vorlage zur Verschärfung des 1980 verabschiedeten "Jerusalem-Gesetzes". Darin heißt es, dass das vereinte Jerusalem die Hauptstadt Israels sei. In der neuen Gesetzesvorlage soll festgelegt werden, dass kein Teil der Stadt und keine Verwaltungsaufgabe einer nicht-israelischen Behörde übertragen werden dürfen. Mit diesem Zusatz soll verhindert werden, dass die bisher nicht ausdrücklich festgelegten Stadtgrenzen geändert werden können.

Unterdessen hat der Mufti von Jerusalem, Ekrem El Sabri, ein "Fatwa", ein islamisches Rechtsgutachten, veröffentlicht, das es palästinensischen Flüchtlingen verbietet, finanzielle Kompensation für ihr verlorenes Land im Staatsgebiet Israels zu akzeptieren. Muslimisches Land sei unveräußerlich. Ganz Palästina gehöre dem "Vakf", der Behörde für islamische Stiftungen, und der "Umma", der muslimischen Volksgemeinschaft, heißt es in dem Rechtsgutachten wörtlich. Ebenso erklärte der Mufti, dass der Tempelberg Eigentum aller Muslime sei und dass deshalb weder eine israelische noch eine palästinensische Flagge auf dem umstrittenen Tempelberg gehisst werden dürfe.

Kathpress

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