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Publisert 17. august 2000 | Oppdatert 17. august 2000

Rom, 14.8.00 (KAP) Die israelische Regierung ist offenbar doch bereit, über eine internationale Aufsicht für die heiligen Stätten in Jerusalem zu verhandeln. Der amtierende israelische Außenminister Shlomo Ben Ami sagte am Montag nach einem Treffen mit Vatikan- Außenminister, Erzbischof Jean-Louis Tauran, beim Friedensgipfel in Camp David habe Israel einen entsprechenden Vorschlag der US-Regierung mit Bezug auf den Tempelberg als Verhandlungsgrundlage akzeptiert. Eine Ausdehnung dieser Idee auch auf andere heilige Stätten sei eine denkbare logische Ableitung. Ferner betonte Ben Ami, Israel wolle Jerusalem als eine offene Stadt, in der die legitimen religiösen Ansprüche aller Gruppen garantiert werden.

Seine mehr als eine Stunde dauernde Unterredung mit Tauran bezeichnete Ben Ami als "sehr angenehm und sehr konstruktiv". Der vatikanische "Außenminister" habe klar zu verstehen gegeben, dass der Heilige Stuhl eine internationale Souveränität für ganz Jerusalem nicht mehr anstrebe, sondern dass es ihm um Sicherheit und Garantien für die heiligen Stätten gehe. Der Vatikan sehe sich nicht als ein Verhandlungspartner im Friedensprozess, er wolle vielmehr erreichen, dass die Sensibilitäten und die Sicherheitsinteressen der christlichen Minderheit im Heiligen Land stärker bei den Friedensverhandlungen berücksichtigt werden. Es gebe zu dieser Frage auch Kontakte des Heiligen Stuhls mit der US-Regierung.

Ben Ami erklärte, er sei seitens der israelischen Regierung bereit, mit den christlichen Patriarchen von Jerusalem über die Sicherheitsinteressen der Christen zu sprechen. Zu den Spannungen um die geplante Moschee in Nazareth neben der Verkündigungsbasilika sagte der Minister, die unmittelbare Nachbarschaft von drei Religionen gehöre zur historischen Realität im Heiligen Land. Die Regierung Barak habe die von der Vorgängerregierung erteilte Baugenehmigung für die Moschee in Nazareth nicht widerrufen. Sie werde aber Alles in ihren Kräften stehende tun, um die Respektierung der Gesetze durchzusetzen und Störungen oder Übergriffe gegen die christliche Minderheit zu verhindern.

Kathpress

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