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Publisert 7. september 2000 | Oppdatert 7. september 2000

Ausgrabungen förderten die ursprünglichen Gebäude des Ordens aus der Kreuzfahrerzeit zutage

«Kathpress»-Korrespondentenbericht von Ulrich W. Sahm

Jerusalem, 5.9.00 (KAP) Im israelischen Akko werden derzeit die ursprünglichen Gebäude des Deutschen Ordens aus der Kreuzfahrerzeit freigelegt. In Akko, damals zumeist französisch St. Jean d'Acre genannt, wurde der Orden 1190 von Kaufleuten aus Bremen und Lübeck begründet.

Auf einem Parkplatz nahe einem Sozialwohnungsbau entdeckten die Ausgräber und Volontäre aus den USA, Deutschland, Österreich, Italien und Israel die fränkischen Gebäude. Geschirr, Inschriften auf Marmor und eine äußerst seltene Goldmünze bestätigen, dass jenseits der Stadtmauern das «deutsche Viertel» gelegen haben muss. Auf der Münze aus dem 13. Jahrhundert ist auf der Vorderseite Jesus Christus als Pantokrator zu sehen, der sitzend auf einem Thron in seiner linken Hand die Heilige Schrift hält. Auf der Rückseite sind zwei Figuren zu erkennen. Die linke stellt den byzantinischen Kaiser Johannes III. dar. Nach Aussagen israelischer Experten ist es die erste Goldmünze des lateinischen Königreiches, die jemals gefunden wurde.

Die Kreuzfahrer importierten ihr Geschirr offensichtlich aus Zypern, Italien, Nordsyrien und der Ägäis. Der Deutsche Orden habe sichtlich Wert auf Qualität gelegt. Bei der Grabung wurden auch wieder viele Handwerkzeuge zur Herstellung von Zucker entdeckt. In Akko muss es eine große Zuckerfabrik gegeben haben. Heute kaum mehr vorstellbar ist die Tatsache, dass die Europäer nur Honig als Süßstoff kannten, bis die Kreuzfahrer im Orient der Kunst der Zuckerherstellung begegneten und dieses Geheimnis nach Europa brachten.

Doch nicht nur Kultur und interessante Kleinfunde holten die Archäologen im Auftrag des Deutschen Ordens aus dem Erdreich hervor, sondern auch viele Scherben und Zeichen der Zerstörung. «Unfassbar» - so Georg Philipp Melloni, der Beauftragte des Deutschen Ordens - sei das Ausmaß der Zerstörung im Jahr 1291 gewesen, als die Mamelucken unter Sultan Baibars mit Akko die letzte Stadt des lateinischen Königreichs eroberten. Baibars hatte angeordnet, die Taktik der verbrannten Erde anzuwenden, um jede Rückkehrmöglichkeit für die Kreuzfahrer zu verhindern.

Kathpress

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