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Publisert 1. oktober 2000 | Oppdatert 1. oktober 2000

«Keine Arroganz gegenüber Andersgläubigen» - Ziel des Dokuments «Klärung und Öffnung»

Vatikanstadt, 1.10.00 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat sich erstmals öffentlich zum Streit um die vatikanische Erklärung «Dominus Iesus» geäußert. In einer unerwarteten Ansprache sagte der Papst am Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz, es habe «zahlreiche Fehlinterpretationen» dieses Textes gegeben, den er «in spezifischer Form gebilligt» habe und der ihm am Herzen liege.

Der Papst erklärte, «Dominus Iesus» sei eine Einladung an alle Christen, ihre Bindung an Christus zu erneuern und zu bekennen, dass er der einzige Sohn Gottes sei. Dies bedeute keine «Arroganz, die andere Religionen abwertet.» Mit dem Bekenntnis, dass es in keinem anderen Namen als in dem Christi Heil gebe, werde keineswegs das Heil der Nichtchristen verneint. Gott selbst gewähre allen Menschen auf seinen Wegen die zum Heil notwendige Gnade. Der Papst betonte, «Dominus Iesus» kläre wesentliche Elemente des Glaubens der Christen; dies bedeute keine Behinderung des Dialogs, sondern bilde dessen Grundlage. Er warnte, ein Dialog ohne Grundlage könnte bloßes Geschwätz werden.

Mit Blick auf den ökumenischen Dialog betonte der Papst, das Dokument wolle keine Geringschätzung der anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften zum Ausdruck bringen, wenn es im Einklang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil feststelle, dass «die einzige Kirche Christi in der katholischen Kirche verwirklicht ist». Die katholische Kirche wisse, dass sie dies nicht eigenen Verdiensten zuzuschreiben habe, sondern dass es sich um ein Zeichen der Treue Gottes handle. Diese sei stärker als alle menschlichen Schwächen und Sünden auch in den Reihen der katholischen Kirche.

Der Papst erklärte weiter, die katholische Kirche leide an der Trennung von den anderen Kirchen, in denen «wertvolle Elemente des Heils» enthalten seien. Ausdrücklich stellte der Papst fest, dass «Dominus Iesus» dieselbe «ökumenische Leidenschaft» zum Ausdruck bringe, auf der auch seine Ökumene-Enzyklika «Ut unum sint» von 1995 basiere. Johannes Paul II. betonte, «Dominus Iesus» soll zugleich der Klärung und der Öffnung dienen; er hoffe, dass dies nach den vielen Fehlinterpretationen nun zum Tragen kommen werde.

Kathpress

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