Ökumenischer Patriarch bei Süditalien-Reise: Visite kann Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche fördern
Rom, 23.3.01 (KAP) Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat die für Anfang Mai geplante Papstreise nach Athen begrüßt. Am Rande einer mehrtägigen Rundreise durch Süditalien sagte das Oberhaupt der Weltorthodoxie, er "begrüße die bevorstehende Reise unseres Bruders Johannes Paul II. nach Griechenland mit großer Freude". Die Aussagen des Patriarchen wurden am Freitag in der katholischen Tageszeitung "Avvenire" veröffentlicht.
Der Patriarch erklärte weiter, er hoffe, dass die Papstreise "zum Dialog und zum Geist der Brüderlichkeit" zwischen der katholischen und den orthodoxen Kirchen beitrage. Er selbst werde allerdings nicht in Athen anwesend sein, da er sich zur selben Zeit auf einer Pastoralreise in Nordgriechenland befinde.
Über seine eigene Reise in die von griechischer Kultur beeinflussten Regionen Süditaliens sagte der Patriarch, er wolle in diesem Gebiet Neues säen, doch gehe es ihm nicht um die Abwerbung von Gläubigen ("Proselytismus"). Vielmehr gelte es, geistliche Brücken zwischen Katholiken und Orthodoxen zu bauen. Weiter betonte Bartholomaios, er hoffe, dass das dritte Jahrtausend den Christen die Einheit wiederbringe, die sie im ersten Jahrtausend gehabt hätten.
Bei der ersten Süditalienreise eines Patriarchen von Konstantinopel legte Bartholomaios in der kalabrischen Stadt Seminara den Grundstein für den Bau einer griechisch-orthodoxen Kirche. Eine dort lebende, überwiegend aus Bulgarien zugewanderte Gemeinde, nutzt derzeit ein ihr leihweise vom katholischen Bischof in Palmi zur Verfügung gestelltes Gotteshaus. In Reggio Calabria nahm der Patriarch, wie schon zuvor bei anderen Stationen seiner Reise, an einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Kathedrale teil.
Kathpress
23. juni 2000