Großer Jubel um den Papst in Syrien (2)
In seiner Ansprache unmittelbar nach seiner Ankunft in der syrischen Hauptstadt beschwor der Papst die Hoffnung, dass unter den Völkern der Region "Angst in Vertrauen und Verachtung in gegenseitigen Respekt" verwandelt werde. Er hoffe, dass die Gewalt dem Dialog weichen werde, betonte der Papst in Anwesenheit des syrischen Präsidenten.
Der Papst widmete dem Frieden im Nahen Osten breiten Raum in seiner ersten Rede auf syrischem Boden. Er betonte, der Name des einen Gottes sei ein Name des Friedens und eine Mahnung zum Frieden.
An den jungen syrischen Präsidenten gewandt sagte Johannes Paul II., er sei zuversichtlich, dass Syrien sich unter dessen Führung mit ganzer Kraft für Harmonie und Zusammenarbeit unter den Völkern der Region einsetzen werde.
Die politischen und religiösen Führer der Region sollten "Schritt für Schritt, mit Vision und Mut, die Bedingungen für eine neue Entwicklung setzen, auf die ihre Völker nach so vielen Konflikten und Leiden ein Recht haben". Es sei an der Zeit, zu den Prinzipien des internationalen Rechts zurückzukehren. Die gewaltsame Besetzung von fremdem Territorium mit Gewalt müsse geächtet und das Recht der Völker auf Selbstbestimmung respektiert werden.
Auf Arabisch grüßte der Papst unter dem Beifall der Anwesenden seine arabischen Gastgeber mit den Worten "As-salam alaikum" (Frieden sei mit Euch). Er würdigte auch den großen kulturellen Einfluss, den der syrische Islam ausgeübt habe.
Präsident Assad, der Johannes Paul II. gemeinsam mit christlichen und islamischen Würdenträgern am Flughafen begrüßte, erwähnte in einer scharf gegen Israel gerichteten Ansprache vor allem das Leiden des palästinensischen Volkes. Er forderte ein Ende der aus arabischer Sicht bestehenden Ungerechtigkeiten in der Region. (Forts.mögl.)
K200102821
5. mai 2001