Mufti: Christen und Muslime glauben an den selben Gott
Zuvor hatte der syrische Großmufti Ahmed Kaftaro die Gemeinsamkeit von Christentum und Islam betont; Christen und Muslime glaubten an den selben Gott. Der 86-jährige Kaftaro ist seit Jahrzehnten um den interreligiösen Dialog bemüht; auf Einladung von Kardinal Franz König war er auch in Wien zu Gast; seinerseits lud er den Kardinal bei dessen Damaskus-Besuch ein, am Freitag das Wort an die muslimischen Gläubigen zu richten.
Kaftaro unterstrich, der Prophet Mohammed habe ebenso wie Jesus die Menschen Liebe und nicht Hass gelehrt. Die Menschen seien aufgerufen, miteinander in Harmonie zu leben. Der Mufti erinnerte an die lange Geschichte des Zusammenlebens von Christen und Muslimen im Nahen Osten. Erst später habe die Entfernung vieler Menschen von den Lehren Gottes zu Problemen geführt. Scharf kritisierte der Mufti die Politik Israels. Im Heiligen Land habe seit dem Vertrag zwischen dem Kalifen Omar und Patriarch Sophronios von Jerusalem Frieden geherrscht. Frieden und Sicherheit seien seit der Gründung des Staates Israel verschwunden.
Die Omayyaden-Moschee ist zu Beginn des 8. Jahrhunderts auf Anordnung des Kalifen El-Walid durch den Umbau der christlichen Johannes-Basilika entstanden. Die von christlichen Architekten und Handwerkern errichtete Moschee mit ihren prachtvollen Säulen und Mosaiken steht in der Tradition der spätantiken Baukunst, zu deren bedeutendsten Werken sie zählt. (Ende)
K200102839
6. mai 2001