Ökumenischer Gottesdienst in der syrisch-orthodoxen Kathedrale von Damaskus - Weg zur Versöhnung zwischen katholischer Kirche und altorientalischen Kirchen führte über Wien=
Damaskus, 6.5.01 (KAP) Unmittelbar vor seinem Besuch in der Omayyaden-Moschee beschwor Papst Johannes Paul II. bei einem ökumenischen Gottesdienst in der syrisch-orthodoxen Kathedrale von Damaskus die Einheit der christlichen Kirchen im Orient. Der Papst erklärte, ein gemeinsames Zeugnis der Christen sei entscheidend, damit die Welt des dritten Jahrtausends zum Glauben finde. Die "Wurzeln der Feindschaft zwischen den Christen" müssten "in der Tiefe der Herzen" ausgemerzt werden. Johannes Paul II. würdigte die ökumenische Offenheit der syrisch-orthodoxen Kirche, die mit der katholischen Kirche nach der Überwindung theologischer Differenzen inzwischen auch auf dem Gebiet der Seelsorge kooperiert.
Die syrisch-orthodoxe Kirche gehört zur Kirchenfamilie der altorientalischen Kirchen, die sich nach dem Konzil von Chalcedon (451 n. Chr.) von der allgemeinen Kirche getrennt hatten. Der Weg zur Versöhnung führte über Wien: Bei den inoffiziellen "Lainzer Dialogen" der Stiftung "Pro Oriente" mit prominenten altorientalischen Theologen wurden Missverständnisse ausgeräumt, die 1.500 Jahre das Verhältnis der beiden Kirchenfamilien belastet hatten. Damit wurde der Weg zur Erkenntnis frei, dass katholische und altorientalische Christen in unterschiedlichen Formulierungen den selben Glauben an Christus bekennen. (Ende)
K200102840
6. mai 2001