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Publisert 10. mai 2001 | Oppdatert 10. mai 2001

Beirut, 8.5.01 (KAP) Der libanesische Kardinal Nasrallah Sfeir, maronitischer («unierter») Patriarch von Antiochien, hat indirekt in einer Predigt bedauert, dass er am herzlichen Empfang für den Papst in Syrien nicht Anteil haben konnte. Es wäre eine «Pflicht und eine Ehre» gewesen, nach Damaskus zu reisen, so Sfeir bei einer Messe in Notre-Dame-de-Harissa. Die Umstände, «die bekannt sind», hätten ihn aber gehindert, mit den «Mitbrüdern im Patriarchenamt an der Seite Sseiner Heiligkeit zu sein», betonte Kardinal Sfeir. Der maronitische Patriarch bezog sich mit dieser Formulierung auf seine Kritik an der militärischen Präsenz Syriens im Libanon.

Die maronitische Bischofskonferenz hatte am 2. Mai eine Erklärung veröffentlicht, in der es hieß, Kardinal Sfeir habe entschieden, der Einladung nach Syrien nicht Folge zu leisten. Er ziehe es vor, nicht zu reisen, weil die öffentliche Meinung im Libanon seiner Anwesenheit in Damaskus eine «mehr politische als pastorale Bedeutung» zugemessen hätte, so als ob der Kardinal seine Kritik an der eingeschränkten Souveränität des Libanon zurückgenommen hätte.

Sfeir wurde in seiner Eigenschaft als Patriarch der zahlenmäßig stärksten Kirche im Libanon und einer Kirche, die auch in Syrien zehntausende Gläubige zählt, vom griechisch-katholischen Patriarchen Gregorios III. Laham nach Damaskus eingeladen. Sfeir ist ein vehementer Kritiker der syrischen militärischen Präsenz im Libanon. Er forderte wiederholt den Abzug der syrischen Truppen und eine Entlassung des Libanon auch aus der politischen Abhängigkeit von Damaskus. Gegenüber der französischen katholischen Tageszeitung «La Croix» äußerte er die Befürchtung, seine allfällige Anwesenheit beim Papstbesuch in Damaskus wäre von Syrien zu Propagandazwecken missbraucht werden.

Kathpress
8. mai 2001

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