Hopp til hovedinnhold
Publisert 10. mai 2001 | Oppdatert 10. mai 2001

Bonn, 9.5.01 (KAP) Der Tübinger Theologe Hans Küng hat den Besuch von Papst Johannes Paul II. in der Omayyaden-Moschee von Damaskus als historisch bewertet. Küng verglich die Visite am Mittwoch in einem Interview der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA in Tübingen mit dem Besuch des Papstes in der römischen Synagoge 1986: «In beiden Fällen werden die Konsequenzen aus der historischen Wende des Zweiten Vatikanischen Konzils gezogen: statt Feindschaft mit Juden und Muslimen Toleranz und Akzeptanz».

Zugleich forderte der 1979 vom Vatikan gemaßregelte Theologe eine Revision der umstrittenen Erklärung «Dominus Iesus» vom Sommer 2000. Deren «dogmatisch-intolerante» Linie der Abgrenzung führe die katholische Kirche in eine Sackgasse.

Schon lange, so Küng, wünsche er sich eine konstruktivere Rolle der Religionsführer gerade im Nahen Osten, da der Friede unter den Nationen abhängig vom Frieden unter den Religionen sei. Den Moschee-Besuch des Papstes nannte der Theologe für die ganze islamische Welt ein «Zeichen des Respektes, der Sympathie, Friedfertigkeit und möglichen Zusammenarbeit».

Ähnlich positiv äußerte er sich über jüngste Äußerungen des Papstes, die Religionen sollten sich angesichts der Globalisierung stärker um sittliche Werte und Normen kümmern. «In der Tat kann ich bei dieser Papstrede was selten vorkommt jeden Satz unterschreiben», so Küng. Die Mahnungen zu einer Globalisierung des Ethos bedeuteten eine «große Bestätigung und Ermutigung für das Projekt Weltethos».

«Ratzinger faktisch desavouiert»

Mit Blick auf «Dominus Iesus» sagte Küng, Kurienkardinal Joseph Ratzinger sei vom Papst nun «faktisch desavouiert» worden. Nicht umsonst werde «aus Ratzinger-nahen Kreisen der Kurie heftiges Sperrfeuer eröffnet», bei dem das ökumenische Engagement des Papstes in Frage gestellt werde. Die Kritiker erklärten, der Papst erniedrige die katholische Kirche mit seinem Schuldbekenntnis gegenüber den Orthodoxen und gehe im Dialog mit den Religionen zu weit. «Doch das Gegenteil ist der Fall: Er müsste konsequent weitergehen», so Küng.

Kathpress
9. mai 2001

Mer om: