Vatikanstadt, 4.10.01 (KAP) Zu einem entschiedenen Kampf gegen den Terrorismus und gegen politische Ungerechtigkeit hat der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, bei der derzeit im Vatikan tagenden Bischofssynode aufgerufen. Es gehe darum, die Wurzeln des Terrors zu identifizieren, nämlich die soziale Ungerechtigkeit, sagte er in seiner Intervention am Mittwochabend. Dazu gehöre etwa das Schicksal des palästinensischen Volkes oder das Embargo gegen den Irak, das das Leben von Millionen Unschuldiger menschenunwürdig mache.
Der Bischof müsse "Prophet" sein, der es verstehe, das richtige Wort an Unterdrücker wie an Unterdrückte zu richten, so Sabbah. "Von Jerusalem geht das Wort Gottes aus, von Jerusalem gehen aber auch Krieg und Frieden aus", betonte er. Insbesondere die Bischöfe seien daher aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten, um aus Jerusalem ein Zentrum des Friedens und der Versöhnung unter den Menschen zu machen, so der lateinische Patriarch.
Kathpress
4. oktober 2001