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Publisert 11. oktober 2001 | Oppdatert 11. oktober 2001

Hongkong, 4.10.01 (KAP) Die in Hongkong erscheinende Zeitschrift "Far East Economic Review" hat über eine unmittelbar bevorstehende Versöhnung zwischen dem Vatikan und China berichtet. Das Blatt beruft sich in seiner Donnerstagsausgabe auf gut unterrichtete kirchliche und diplomatische Quellen. Möglicherweise könnten Peking und Vatikan in absehbarer Zeit sogar diplomatische Beziehungen aufnehmen, heißt es. Die Einzelheiten sollten in den kommenden Wochen bei mehreren Treffen geklärt werden.

China hatte 1950 die Beziehungen zum Vatikan abgebrochen und zahlreiche Priester und Ordensleute des Landes verwiesen. Der Vatikan unterhält keine diplomatischen Beziehungen mit China. Hingegen wurde Taiwan anerkannt.

Voraussetzung für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Peking wäre laut Bericht, dass der Vatikan seinen Nuntius aus Taiwan abberuft. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz.

US-Präsident George Bush hatte Papst Johannes Paul II. bei seinem Antrittsbesuch versprochen, sich für die Versöhnung zwischen China und dem Vatikan einzusetzen. Ein Besuch von Bush in China ist für 20./21. Oktober geplant.

Einladung des Vatikan

Bereits vorher, am 14. Oktober, beginnt in Peking ein Kongress über den Jesuitenmissionar Matteo Ricci (1552-1610). Ricci, der vor genau 400 Jahren nach China kam, ist dort bis heute hoch geschätzt. Er gilt als einer der wenigen Intellektuellen aus dem Westen, der die chinesische Mentalität zutiefst verstanden hat.

An dem Kongress sollen auch ein römischer Kardinal und ein Vertreter des Staatssekretariats teilnehmen. Im Gegenzug soll der Bischof von Peking, Michael Fu Tieshan, Ende Oktober an einem Kongress über Ricci in Rom teilnehmen. Diese Einladung gilt als außergewöhnlich, da Bischof Fu zur offiziellen chinesischen katholischen Kirche ("Patriotischen Kirche") zählt, die keine direkten Kontakte zum Vatikan hat.

Gut informierten kirchlichen Kreisen zufolge soll der Papst in einer Grußbotschaft an den Kongress auch die historischen Fehler und Sünden der Kirche in China erwähnen. Dies sei eine Art Schuldbekenntnis, das von China als Bedingung für verbesserte Beziehungen zur katholischen Kirche angesehen wird.

Zudem wolle der Papst auf die Heiligsprechung von chinesischen Märtyrern vor einem Jahre Bezug nehmen. Dieser Schritt hatte die Regierung in Peking verärgert und die Bemühungen zur Normalisierung der Beziehungen zurückgeworfen.

Hongkongs Koadjutor: Entspannte Atmosphäre

Unterdessen berichtete der Koadjutor von Hongkong, Bischof Joseph Zen, in einem Interview mit der in Hongkong erscheinenden Tageszeitung "South China Morning Post" auch über eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Peking und der katholischen Kirche in Hongkong. "Die Atmosphäre ist entspannter als vor einem Jahr", so der Bischof. Bei offiziellen staatlichen Empfängen seien die Regierungsvertreter sehr freundlich mit den katholischen Amtsträgern umgegangen. Auch gestatte die chinesische Regierung die Einfuhr religiösen Materials aus Hongkong nach China. In der vergangenen Woche hatten die Behörden in Peking den Import von 50.000 Bibeln und AV-Medien über das Leben Christi genehmigt.

K200106332
4. oktober 2001

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