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Publisert 11. oktober 2001 | Oppdatert 11. oktober 2001

Vor 400 Jahren erhielt der Jesuitenmissionar Ricci die Erlaubnis, in der Verbotenen Stadt Peking das Evangelium zu verkünden - Hoffnung auf Annäherung zwischen Vatikan und China

Wien, 11.10.01 (KAP) "Chinesisch" geprägt sein wird der diesjährige "Sonntag der Weltkirche" (Weltmissionssonntag) am 21. Oktober. In Wien wird Kardinal Christoph Schönborn gemeinsam mit dem Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Österreich (Missio Austria), P. Ludwig Schwarz. um 10.15 Uhr im Stephansdom den Gottesdienst halten, der von den Wiener Afro-asiatischen Gemeinden gestaltet wird.

China ist heuer das "Missio"-Schwerpunktland - genau 400 Jahre, nachdem Jesuitenpater Matteo Ricci aus Macerata in Italien von Kaiser Wan-Li die Erlaubnis erhalten hatte, das Evangelium auch in der Verbotenen Stadt Peking zu verkünden.

Ricci, der 1583 vom damals portugiesischen Goa nach China - zuerst nach Kiangsi - gekommen war und dort wegen seines mathematischen und astronomischen Wissen hoch geachtet war, gilt als einer der wenigen Intellektuellen aus dem Westen, der die chinesische Mentalität zutiefst verstanden hat.

Bei einer von "Missio" organisierten Pressekonferenz mit Vertretern der katholischen Kirche am Donnerstag in Wien betonte der frühere Dekan des Priesterseminars Sheshan, Johannes Chen Binshan, für Chinas Priester und Bischöfe wäre die "Normalisierung" des Verhältnisses zwischen Peking und Rom eine wichtige Sache. Damit würden die "großen Spannungen" in den Gemeinden und Diözesen aufhören, die die Arbeit derzeit belasteten und "eine große Wunde" darstellten. Hintergrund ist, dass Katholiken aus "romtreuen" Familien oft die Priester bzw. Bischöfe der "patriotischen" Kirche nicht anerkennen wollen.

Wie Chen Binshan berichtete, sei eine jetzt oft angewandte Praxis der Kirche in China, "unkanonische", aber gültige Bischofsweihen im Nachhinein in Rom zur Anerkennung einzureichen. Mehrere Weihen seien anerkannt worden. Dies führe zu einer großen pastoralen Erleichterung, weil es dann "weniger Spannungen an der Basis" gebe.

Teresa Yeung von der Caritas Hongkong plädierte für eine Verbesserung des Verhältnisses mit den chinesischen Behörden durch eine Verstärkung der Sozialarbeit. Erfolgreiche Caritas-Projekte auf Kooperationsbasis gebe es in den Bereichen Kindergärten, Beschäftigung von Randgruppen, Behindertenarbeit, Verbesserung des Gesundheitswesens in den Dörfern sowie Trinkwasserversorgung.

75 Jahre Weltmissionssonntag

Von Missio Austria wird auch daran erinnert, dass der Weltmissionssonntag vor genau 75 Jahren von Papst Pius XI. eingeführt worden war. Schon vorher - 1922 - entstanden die Päpstlichen Missionswerke durch sein Motu Proprio "Romanorum Pontificum". Pius XI. wollte die wichtigsten Missionsvereine der damaligen Zeit auf das engste mit dem Heiligen Stuhl verbinden und ihre Zentralen nach Rom verlegen. Damit sollte eine gerechtere Verteilung kirchlicher Hilfsgelder gesichert werden.

Die Sammelergebnis des vorjährigen "Sonntags der Weltkirche" in Österreich betrug 30 Millionen Schilling. Als begleitende Jugendaktion zum Missionssonntag werden vor und am Schluss der Gottesdienste von Kindern und Jugendlichen getrocknete Mango-Früchte aus China gegen eine Spende abgegeben. Mit dem Erlös werden jeweils eine Reihe von Projekten finanziert.

Mit den Spenden der "Missio"-Kirchensammlung am Missionssonntag wird 1.100 armen katholischen Diözesen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien das Existenzminimum garantiert. Für die Spenden werden in den Kirchenbänken Säckchen aufgelegt; es kann aber auch via Erlagschein gespendet werden (PSK-Konto 7,015.500, Missio Päpstliche Missionswerke, Kennwort: "Sonntag der Weltkirche").

Kathpress
11. oktober 2001

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