Warschau-Rom, 14.7.02 (KAP) Der für die Katholiken im Ostteil Sibiriens zuständige Bischof Jerzy Mazur hat sich für eine Wiederaufnahme des Dialogs zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche in Russland ausgesprochen. In einem Interview mit der Europa-Ausgabe der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR sagte Mazur, dem die russischen Behörden seit drei Monaten die Wiedereinreise in das Gebiet der Russischen Föderation verweigern: "Wir sind bereit, zu diskutieren. Setzen wir uns gemeinsam an einen Tisch!"
Mazur begrüßte die Tatsache, dass das Moskauer Patriarchat dem Vatikan unlängst in einer Dokumentation dargelegt habe, welche Aktivitäten der katholischen Kirche in Russland als "Proselytismus" betrachtet werden. Obwohl die in dem Dossier genannten Argumente "sehr hart" seien, bildeten sie doch einen Ausgangspunkt für einen möglichen Dialog. Man müsse darüber sprechen, was der Unterschied zwischen Proselytismus und normaler seelsorglicher Arbeit für die Katholiken sei. Der aus Polen stammende Bischof betonte weiter, er hoffe, dass es bald zu einer Begegnung zwischen dem Moskauer Patriarchen Aleksij II. und Papst Johannes Paul II. kommen werde. Nur im Dialog könnten die anstehenden Probleme bewältigt werden.
Kathpress
14. juli 2002