Hirtenwort der mexikanischen Bischöfe zur bevorstehenden Heiligsprechung des «Sehers von Guadalupe»
Ciudad de Mexico, 17.7.02 (KAP) In zwei Wochen wird Papst Johannes Paul II. in Ciudad de Mexico den Seher von Guadalupe, den Indio Juan Diego, heilig sprechen. Die Bischöfe Mexikos wünschen, dass dies zu mehr Respekt vor den Rechten der Indios führt, berichtet Radio Vatikan-deutsch. In einem Hirtenbrief sprechen sie den Wunsch aus, die Urbevölkerung möge in Zukunft nicht nur Wohlwollen erfahren, auch die konkrete Politik solle der indianischen Minorität gerecht werden: «Aus der Heiligsprechung muss eine Anerkennung von Indio-Rechten werden».
Die Urbevölkerung solle nicht weiterhin Objekt der Politik und Fürsorge bleiben, sondern müsse Subjekt werden, heißt es in dem Hirtenwort der mexikanischen Bischöfe. In dem Zehn-Punkte-Appell der Bischöfe geht es u.a. um die Erziehung der Indio-Kinder entsprechend ihren geistigen Wurzeln, um den Zugang von Waren der Ureinwohner auf den internationalen Markt, um die Wahrnehmung des Indio-Beitrages für die Entstehung der gesamten mexikanischen Kultur. Weiter geht es in dem Appell um die berufliche Förderung junger Indios, damit sie ihrem Volk wirtschaftlich, kulturell und sozial helfen können, und um den Schutz ihres Lebensraumes, ihrer Wälder, ihrer Kultur.
Kathpress
17. juli 2002