Wien: Treffen orthodoxer, unierter und katholischer Historiker setzte sich mit der «Union von Brest» auseinander
Wien, 24.7.02 (KAP) Auf Einladung der Stiftung «Pro Oriente» sind in Wien orthodoxe, griechisch-katholische (unierte) und römisch-katholische geistliche und weltliche Kirchenhistoriker aus der Ukraine, Russland, Polen, Deutschland und Österreich zusammengetroffen, um die sogenannte Brester Union von 1595/96 und die Widerstände gegen diese Kirchenunion in der einstigen polnisch-litauischen Doppelrepublik zu analysieren. Die Union von Brest-Litowsk war die Geburtsstunde der griechisch-katholischen Kirche im litauischen Teil der Doppelrepublik. Auf Grund der späteren politischen Entwicklung überlebte die Union nur in den bei den polnischen Teilungen vom habsburgischen Österreich annektierten Teilen der alten «Rzeczpospolita».
Bei den am Mittwoch beendeten Gesprächen ging es um eines der «heißen Eisen», das bis heute das ökumenische Gespräch zwischen katholischer und orthodoxer Kirche, insbesondere aber zwischen Rom und Moskau, behindert. Wie es in einem «Pro Oriente»-Kommunique heißt, sollen die Gespräche fortgesetzt werden - «in der Hoffnung, einen Dienst an der Aussöhnung der Kirchen leisten zu können». Die «konstruktive Arbeitsatmosphäre» lasse einen guten Fortgang der Arbeiten erhoffen. An dem Historikertreffen hatte zu Beginn auch Kardinal Franz König als Gründer von «Pro Oriente» teilgenommen.
Kathpress
24. juli 2002