Moskau, 24.7.02 (KAP) Die Russische Föderation will der russisch-orthodoxen Kirche in der Vergangenheit enteignetes Kirchenland zurückgeben. Wie der Sprecher der Landwirtschaftskommission des Föderationsrates, Iwan Starikow, nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Interfax erklärte, will er in Kürze mit dem Moskauer Patriarchen Aleksij II. über dieses Projekt sprechen.
Seit Anfang Juli gilt ein neues Gesetz, das strenge Auflagen für den Verkauf von Ackerland vorsieht. Die Rückgabe der von den Bolschewiken konfiszierten Ländereien an die orthodoxe Kirche würde bedeuten, dass ein «beträchtlicher Teil des kultivierbaren Bodens der Bodenspekulation entzogen ist und landwirtschaftlich genutzt wird», betonte Starikow.
Vor der Februarrevolution von 1917 gehörte die russisch-orthodoxe Kirche zu den zehn größten Landbesitzern des Russischen Reiches. Allerdings waren große Teile des Landbesitzes der orthodoxen Kirche bereits am Ende des 19. Jahrhunderts von den zaristischen Regierungen im Zusammenhang mit den großen Bodenreformen der damaligen Zeit enteignet worden.
Kathpress
24. juli 2002