München, 26.7.02 (KAP) Würzburger Wissenschaftler nutzen den katholischen Weltjugendtag in Toronto für eine Studie zum Thema «Religion und Event». In vielen Gesellschaftsbereichen gebe es jetzt «Events», mit denen bestimmte Botschaften vermittelt werden sollen, sagte der Religionspädagoge Hans-Georg Ziebertz in Würzburg. Der Vatikan liege «voll im Trend». Mitarbeiter von Ziebertz bitten die rund 5.000 deutschen Teilnehmer in Toronto, auf dem Rückflug einen 20-seitigen Fragebogen über ihre Motive und Erfahrungen auszufüllen.
Die «Eventisierung» der Religion hat nach Aussage von Ziebertz große Bedeutung für die Organisation kirchlicher Jugendarbeit. Während für solche Ereignisse Massen zu begeistern seien, habe es die klassische wöchentliche Gruppenstunde schwer, junge Leute zu binden. Das sei der Fall, obwohl sich die Inhalte des Weltjugendtages kaum vom Kirchenalltag unterscheiden. Die Studie wird zum größten Teil von der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz finanziert, die den nächsten Weltjugendtag 2005 in Köln ausrichtet.
Kathpress
26. juli 2002