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Publisert 1. august 2002 | Oppdatert 1. august 2002

Sie hatten als «Fiscales» einen «Akt der Götzendienerei» gemeldet und waren massakriert worden

Ciudad de Mexico, 1.8.02 (KAP) Mit der Seligsprechung von zwei indianischen Märtyrern des 18. Jahrhunderts ging am Donnerstag der fünfte Mexiko-Besuch Papst Johannes Pauls II. zu Ende. Der Papst proklamierte bei einem Wortgottesdienst in der Basilika von Guadalupe Juan Bautista und Jacinto de los Angeles aus dem Volk der Zapoteken - dem auch der berühmte Präsident Benito Juarez entstammte - zu Seligen.

Juan Bautista und Jacinto de los Angeles waren Protagonisten einer dörflichen Tragödie in San Francisco Cajonos im heutigen mexikanischen Bundesstaat Oaxaca im Jahr 1700. Die spanische Verwaltung baute in den ländlichen Gebieten Mexikos auf den vorgefundenen indianischen Strukturen auf. In diesem Zusammenhang kam den «Caciques» (den Nachkommen der indianischen Verantwortungsträger) besondere Bedeutung zu. Die beiden neuen Seligen gehörten zu den «Caciques»; Juan Bautista war sogar Bürgermeister von San Francisco Cajonos. Beide waren «Fiscales», «Vertraute» der kirchlichen Obrigkeit - und damit zuständig für die «Reinheit des Glaubens» und die Moral in ihrem Dorf.

Am 14. September 1700 zwang eine heidnische Restminderheit im Dorf die Bevölkerung zu einer heidnischen Zeremonie. Juan Bautista und Jacinto de los Angeles verständigten daraufhin die kirchlichen Behörden in Oaxaca, obwohl ihnen klar war, welches Risiko sie damit eingingen. Noch bevor Sicherheitsorgane aus der Provinzhauptstadt im Dorf eintreffen konnten, wurden die beiden «Fiscales» von den «Götzendienern» massakriert. Juan Bautista und Jacinto de los Angeles wurden in ganz Oaxaca - insbesondere bei den Zapoteken - sofort als «Märtyrer des Glaubens» verehrt. Der Ort ihres Martyriums ist bis heute Ziel vieler Wallfahrten. Seit 1889 ruhen die sterblichen Hüllen der beiden Märtyrer in der Kathedrale von Oaxaca.

Vorbild für alle

Der Papst, der sich über die Musik und Tänze der Indios sichtlich freute, hob in seiner Predigt hervor, dass die beiden Märtyrer sowohl dem christlichen Glauben als auch ihrer Kultur treu geblieben seien, ohne die Bräuche ihrer Vorfahren zu mystifizieren. Die heutige indigene Bevölkerung solle sich ein Vorbild an ihnen nehmen und ihre Kulturen, ihre Sprachen ebenso wie ihre Würde als Kinder Gottes aufrechterhalten.

Innerhalb der aus vielen Kulturen bestehenden mexikanischen Nation müssten alle diese Würde respektieren. Der Papst forderte die Verantwortungsträger in den kleinen Gemeinden Mexikos ebenso wie die Regierenden des Landes auf, sich am Vorbild der neuen Seligen zu orientieren. Sie sollten sich für das Gemeinwohl und nicht für ihre persönlichen Interessen einsetzen.

Kathpress
1. august 2002

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