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Publisert 12. august 2002 | Oppdatert 12. august 2002

Der Kalvarienberg in den Hügeln südlich von Krakau wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen

Krakau, 7.8.02 (KAP) Am letzten Tag seines Heimatbesuches - Montag, 19. August - wird Papst Johannes Paul II. die Basilika von Kalwaria Zebrzydowska besuchen und dort die Heilige Messe feiern. Tags zuvor - am 18. August - begehen die Polen das 400-jährige Bestehen des Kalvarienbergs von Zebrzydowska, einer Anlage, die mittlerweile als UNESCO-Weltkulturerbe gilt.

Der polnische Adelige Mikolaj Zebrzydowski hatte im Jahr 1600 begonnen, in seiner Heimat eine kleine Kirche nach dem Vorbild der Jerusalemer «Anastasis» zu errichten. In den folgenden Jahren bauten er und seine Nachfahren den Jerusalemer Tempelberg mit verschiedenen Kapellen und Kirchen nach; dieser Kalvarienberg liegt in den Ausläufern der Tatra, einer malerischen Landschaft 40 Kilometer südwestlich von Krakau.

Mikolaj Zebrzydowskis Idee kam an. Bald schon strömten die ersten Pilger aus nah und fern dorthin; eine neue Wallfahrtsstätte war geboren. «Die Menschen früher empfanden ein großes Bedürfnis nach Sühne und Umkehr», erklärt der Franziskaner P. Melchior, Guardian der Gemeinschaft auf dem Kalvarienberg. Heute kommen jedes Jahr bis zu einer Million Besucher - um zu beten, zur Ruhe zu kommen und um Vergebung zu bitten. Besonders zu Mariä Himmelfahrt und in der Heiligen Woche vor Ostern suchen viele Menschen den Ort auf: Dann finden dort Passionsspiele statt - nicht auf irgendeiner Bühne, sondern an den nachempfundenen biblischen Schauplätzen mitten in der Natur.

Trotz der vielen Pilger ist Kalvaria Zebrzydowska anders als andere Wallfahrtsorte: stiller. Der gesamte Umkreis des Klosters gilt als «heiliger Garten»; die umliegenden Wälder in der sanften Hügellandschaft laden zum Meditieren ein. Sieben Kilometer umfasst das UNESCO-geschützte Gelände, das im Lauf der Zeit entstanden ist. Die Golgotha-Kapelle, die Zebrzydowski im Jahr 1600 - unterstützt durch detaillierte Zeichnungen aus Jerusalem - bauen ließ, war nämlich nur der Anfang eines Mammutprojekts. Um das «Sanktuarium» zu sichern, lud er im Jahr 1602 Franziskaner ein, sich auf dem Kalvarienberg niederzulassen. Bald wurde der Bau des Klosters begonnen. Die Franziskaner boten sich besonders als Hüter des Heiligtums an, betreuen sie doch traditionsgemäß auch in Jerusalem die heiligen Stätten.

Zebrzydowski wurde nicht müde, neue Pläne zu schmieden. Er hatte entdeckt, dass Topographie und Anordnung seiner Güter der Lage in Jerusalem ähneln. Nun wollte er auf seinem Boden sämtliche heilige Stätten von Jerusalem wieder aufleben lassen. Kaum, dass dieser Entschluss stand, kamen schon die ersten Wallfahrer. Doch der Adelige erlebte die Fertigstellung seines Projektes nicht mehr. Nachdem er 1620 verstorben war, setzte sein Sohn das Bauvorhaben fort. Schließlich brachte ein Privatmann ein weinendes Madonnen-Bild zu den Franziskanern auf den Kalvarienberg, um mehr Menschen an dem Wunder teilhaben zu lassen.

Heute bildet der in der Gnadenkapelle gelegene Schrein der Madonna das Herzstück des Kalvarienbergs. Das Bild zeigt die Gottesmutter, wie sie innig das Jesuskind an ihre Wange hält. Zu den Verehrern der Ikone gehören nicht nur unzählige Pilger, die zahlreiche Geschenke wie silberne Herzen in der Kapelle hinterlassen haben. Auch Papst Johannes Paul II. hat eine besondere Beziehung zu ihr. Als Kind lebte er nur einige Kilometer von Kalvaria Zebrzydowska entfernt. Als seine Mutter starb, war Karol erst neun Jahre alt. Sein Vater, ein strenger und gläubiger Mann, brachte seinen Sohn zum Gnadenort und deutete auf die Madonna mit den Worten «von nun an wird sie deine Mutter sein». Als Bischof von Krakau übernachtete Johannes Paul II. oft im Kloster und suchte stets die Madonna auf. Aus Dankbarkeit brachte der Papst bei seinem Besuch 1979 eine goldene Rose, die seitdem neben dem Gnadenbild zu sehen ist. (Informationen: Kloster Kalvaria Zebrzydowska, Tel. 0048/33/876.54.99, Fax: 0048/33/876.66.41, Internet: www.kalwaria.ofm.pl./deutsch).

Kathpress
7. august 2002

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