Moskau, 9.8.02 (KAP) Erstmals wurde in Moskau ein Gedenkgottesdienst für einen General der «Weißen Armee» - die im Bürgerkrieg ab 1917 gegen die Bolschewiken gekämpft hatte - zelebriert. Der Gottesdienst für General Anton Denikin wurde in der Allerheiligenkathedrale in Sokol gefeiert.
Wiktor Denikin, ein Mitarbeiter von Präsident Putin und entfernter Verwandter des Generals, sagte während des Gottesdienstes, die in Frankreich lebende Tochter Anton Denikins habe der lange erwarteten Überführung der sterblichen Hülle ihres Vaters nach Russland zugestimmt. Anton Denikin starb vor 55 Jahren im Exil in den USA und wurde auf einem Friedhof in New Jersey beigesetzt.
Sergej Schujew, ein Sprecher des Verbandes russischer Aristokraten, sagte nach dem Gottesdienst, der Verband habe vor, zum Gedenken an Denikin und zwei weitere Befehlshaber der Weißen Armee - Admiral Aleksandr Koltschak und General Pjotr Wrangel - eine Kapelle zu errichten. Die Kapelle soll im Moskauer Alexander-Garten zwischen dem Grab des Unbekannten Soldaten und dem Manegeplatz entstehen.
Die «Weiße Armee» hatte im Bürgerkrieg 1917/20 erbitterten Widerstand gegen die «Rote Armee» geleistet und zeitweise große Teile Russlands kontrolliert. Ende 1920 wurden die letzten Einheiten der «Weißen Armee» und zehntausende Flüchtlinge von den Alliierten von der Krim per Schiff und Flugzeug nach Konstantinopel evakuiert.
Kathpress
9. august 2002