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Publisert 18. august 2002 | Oppdatert 18. august 2002

Auch Johannes Paul II. lässt sich von den Visionen der von ihm heilig gesprochenen Ordensfrau Faustyna Kowalska inspirieren - Die untrennbare Verbindung von Gottesliebe und Nächstenliebe - Jedes Jahr kommt eine Million Pilger nach Lagiewniki am Stadtrand von Krakau=

Krakau, 17.8.02 (KAP) Die Weihe des neuen "Heiligtums der Göttlichen Barmherzigkeit" in Lagiewniki am Stadtrand von Krakau am Samstag stellt den eigentlichen Höhepunkt des Papstbesuchs in Polen dar. Johannes Paul II. hat seine Pastoralreise bewusst unter das Motto "Gott ist reich an Barmherzigkeit" gestellt. In Lagiewniki hatte die von ihm heilig gesprochene Ordensfrau und Mystikerin Faustyna Kowalska gelebt, auf deren Visionen die besondere Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit zurückgeht. Der heutige Papst war von Jugend auf mit dieser Frömmigkeitsform verbunden; eine seiner ersten Enzykliken - "Dives in Misericordia" 1980 - war dem Thema der göttlichen Barmherzigkeit gewidmet. Schon bei der Begrüßung auf dem Flughafen in Krakau sagte der Papst, er hoffe, dass das neue Heiligtum ein "Weltzentrum für die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit wird".

Schon jetzt kommt im Durchschnitt eine Million Pilger aus Polen und von allen Kontinenten pro Jahr nach Lagiewniki. Allein am Weißen Sonntag - der seit zwei Jahren in der katholischen Kirche als "Sonntag der Barmherzigkeit" begangen wird - kommen 120.000 bis 130.000 Pilger. Das Gnadenbild des barmherzigen Christus ist weltweit verbreitet. Es entspricht einer Vision von Schwester Faustyna aus dem Jahr 1931: "Ich reiche den Menschen den Becher, mit dem sie kommen werden, um aus der Quelle der Barmherzigkeit Gnade zu schöpfen".

Wer war die Heilige Faustyna? Faustyna Kowalska wurde 1905 in Polen als Tochter einer armen, kinderreichen Bauernfamilie geboren. Als 20-jährige trat sie die Kongregation der Muttergottes der Barmherzigkeit ein, wo sie in der Küche, im Garten sowie in der Pförtnerstube Dienst tat. Ihr spirituelles Leben war außergewöhnlich reich an Visionen und mystischen Gaben. Nach ihrer Überzeugung vertraute ihr Christus selbst die Aufgabe an, die Welt an die große erbarmende Liebe Gottes zu den Menschen zu erinnern.

Schwester Faustyna starb am 5. Oktober 1938 im Alter von 33 Jahren im Ruf der Heiligkeit an Tuberkulose. Am 18. April 1993 wurde sie von Papst Johannes Paul II. selig- und am 30. April 2000 heilig gesprochen. Ein vollständiges Zeugnis ihres Auftrags enthalten die Seiten ihres "Tagebuchs", das sie während der letzten vier Jahren ihres Lebens schrieb.

Johannes Paul II. sagte bei der Heiligsprechung, die göttliche Vorsehung habe es gefügt, dass das Leben "dieser demutsvollen Tochter Polens" völlig mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verbunden war. "In der Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg übergab ihr Christus seine Botschaft der Barmherzigkeit. Alle, die sich erinnern können, alle, die Zeugen der Ereignisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren, die unermessliche Leiden über Millionen von Menschen gebracht haben, wissen am besten, wie sehr diese Botschaft der Barmherzigkeit notwendig war", sagte Johannes Paul II.

In diesen schweren Jahren sei die Botschaft der Barmherzigkeit eine "besondere Stütze und unerschöpfliche Quelle der Hoffnung" nicht nur für die Krakauer, sondern für das ganze polnische Volk gewesen. "Es war auch meine persönliche Erfahrung, die ich nach Rom mitbrachte und die gewissermaßen das Bild meines Pontifikats gestaltet", sagte der Papst am 7. Juni 1997 in Lagiewniki, als er den Weißen Sonntag zum "Sonntag der Barmherzigkeit" erklärte.

Durch die Heiligsprechung Faustynas wolle er die Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit dem neuen Jahrtausend übermitteln, sagte der Papst. So könnten die Menschen lernen, immer besser das eigentliche Gesicht Gottes und das eigentliche Gesicht des Menschen zu erkennen. Denn Gottesliebe und Nächstenliebe seien untrennbar, so Johannes Paul II.

Viele Leute kommen nach Lagiewniki unter dem Eindruck der Lektüre von Faustynas "Tagebuch" - Erinnerungen an ihre mystischen Erlebnisse. Das "Tagebuch" ist eines der meistverkauften und am öftesten übersetzten spirituellen Werke in Polen; zuletzt sind auch arabische, koreanische, japanische und schwedische Übersetzungen erschienen. Seit Mitte der achtziger Jahren erscheinen jährlich zwei neue Auflagen dieses Werkes. Außerdem sind mehr als 30 Bücher über Faustyna und ihr Leben herausgekommen. Auch der große Theologe Hans Urs von Balthasar ließ sich durch Faustynas "Tagebuch" inspirieren.

Die Verehrung Faustynas bekann schon kurz nach ihrem Tod. Während des Zweiten Weltkrieges verbreiteten polnische Soldaten die Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit in der ganzen Welt. So gelangten das Bild der Schwester aus Krakau, ihre Botschaft und die entsprechenden Andachtsformen bis in den Iran, ins Heilige Land, in den Libanon, nach Ägypten und von dort nach Libyen und weiter nach Italien.

K200205872
17. august 2002

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