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Publisert 20. oktober 2002 | Oppdatert 20. oktober 2002

Russische Medien hatten als Ordensleute verkleidete Personen in «moralisch verwerflichen Situationen» gezeigt

Vatikanstadt-Moskau, 15.10.02 (KAP) Gegen eine antikatholische Schmähkampagne in russischen Medien hat Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls protestiert. Navarro teilte mit, in einer «bekannten Moskauer Zeitung» sowie im «ersten und dritten russischen Fernsehkanal» seien gestellte Bilder gezeigt worden, in denen als katholische Ordensleute verkleidete Personen in «moralisch verwerflichen Situationen» zu sehen seien. Damit solle offensichtlich der Ruf der katholischen Minderheit ruiniert werden.

Ausgangspunkt der Medienkampagne war die Tatsache, dass eine den Minoritenpatres gehörende Moskauer Wohnung ohne Zustimmung der Eigentümer für Zwecke der Prostitution missbraucht wurde. Der Mieter hatte den Ordensleuten vorgegaukelt, er wolle die Wohnung für «karitative Zwecke» nutzen.

Wie Navarro mitteilte, habe der Apostolische Nuntius Georg Zur - der demnächst nach Wien übersiedeln wird - bei den zuständigen Behörden energisch gegen die Medienkampagne protestiert. Auch die Minoriten selbst hätten in einer Presseerklärung die falschen Darstellungen zurückgewiesen. Der Heilige Stuhl schließe sich diesen Protesten an und hoffe, dass die «Justiz tätig wird, wie es einem Rechtsstaat zukommt».

«Opfer einer durchdachten Kampagne»

«Wir sind Opfer einer durchdachten Kampagne», betonte der Generalprokurator der Minoriten, P. Carlo Vecchiato, im Gespräch mit der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR. Derzeit lasse sich nicht absehen, wer hinter der Kampagne stehe; die Moskauer Minoriten hätten aber bereits Anwälte eingeschaltet, um eine Klärung herbeizuführen.

Die Moskauer Minoriten betonten ihrerseits, dass sie seit Monaten mit Hilfe der Behörden versucht hätten, die Mieter aus der Wohnung zu vertreiben, bisher aber ohne Erfolg. Nach Angaben der Moskauer Minoriten wurde die Wohnung am 1. Februar diesen Jahres an eine gewisse A. L. Tichonowa vermietet, die angab, sie wolle «karitative Tätigkeiten organisieren». Einen Monat später erhielten die Minoriten Informationen, dass in der Wohnung ein Bordell eingerichtet worden sei. Daraufhin wandten sie sich an das zuständige Polizeikommissariat. Zunächst erfolgte keine Reaktion, als die Minoriten schriftlich Anzeige erstatteten, erhielten die Ordensbrüder anonyme Drohungen. Nach einer neuerlichen polizeilichen Anzeige stellten die Minoriten am 12. September den Antrag auf Delogierung. Bei der ersten Verhandlung vor dem Bezirksgericht erschienen die «Mieter» aber nicht. Am 1. Oktober wurde der Obere der Moskauer Minoriten telefonisch - von einem angeblichen «Mitarbeiter des Bezirksgerichts» - in die Wohnung bestellt. Als er die Wohnung betrat, wurde er fotografiert und gefilmt. Am 7. Oktober veröffentlichte die Tageszeitung «Komsomolskaja Prawda» einen Artikel der Journalistin Anna Seliwanowa unter dem Titel «Das Moskauer Kloster ist ein Bordell». Die Minoriten protestierten sofort, weil Anna Seliwanowa es nicht für der Mühe wert befunden hatte, auch bei den Ordensleuten zu recherchieren.

Kathpress
15. oktober 2002

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