Metropolit Kirill bei hochrangig besetzter Tagung über «Orthodoxie und Wirtschaftsethik»
Moskau, 2.12.02 (KAP) Die Entwicklung einer verbindlichen Wirtschaftsethik hat der Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Kirill von Smolensk, gefordert. Um die wirtschaftlichen Beziehungen in einer Gesellschaft zu regeln, reiche ein System rechtlich verbindlicher Normen nicht aus, betonte der Metropolit bei einer Tagung über «Orthodoxie und Wirtschafsethik» im Hotel-Komplex des Moskauer Danielsklosters. An der Tagung nahmen Geistliche, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler und Repräsentanten des Staates teil. Auch Experten aus Deutschland und den Vereinigten Staaten waren anwesend.
Die Wirtschaft sei ein Bereich des «erhöhten ethischen und religiösen Risikos», stellte der Metropolit von Smolensk fest. Wer in der Wirtschaft tätig sei, werde mit vielen Versuchungen konfrontiert, ethische Normen zu brechen. Die Individualethik gelte dem persönlichen Leben, die Wirtschaftsethik dagegen betreffe die ganze Gesellschaft. Metropolit Kirill unterstrich, dass man sich von der marxistischen Vorstellung lösen müsse, dass das Wirtschaftsmodell für die gesellschaftliche und geschichtliche Entwicklung ausschließlich entscheidend sei.
Kathpress
2. desember 2002