«Unter dem Kreuz gibt keine Trennungen zwischen Katholiken, Orthodoxen, Protestanten»
Warschau-Rom, 15.1.03 (KAP) Der aus Russland ausgewiesene katholische Bischof in Irkutsk, Georgij Mazur, hofft, dass die «russische Regierung konkrete Entscheidungen trifft, damit die Katholiken in Russland ihre Hirten zurückbekommen». Im Gespräch mit der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR sagte Mazur, er sei Papst Johannes Paul II. für dessen «klare Worte» über die Situation der russischen Katholiken dankbar. Der Papst habe durch seine Äußerungen beim alljährlichen Diplomatenempfang am Montag den Katholiken in Russland «Hoffnung gegeben und Mut gemacht».
Zugleich plädierte Bischof Mazur im Hinblick auf die bevorstehende Weltgebetswoche für die Einheit der Christen für «Gesten der Versöhnung». «Wir müssen den Weg der Versöhnung im Blick auf das Kreuz Christi gehen», sagte Mazur wörtlich: «Unter dem Kreuz gibt keine Trennungen zwischen Katholiken, Orthodoxen, Protestanten; dort sind wir alle gleich und wahrhaft Brüder». Im Blick auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts werde die «Ökumene des Martyriums, des gemeinsamen Glaubenszeugnisses in der Verfolgung», sichtbar.
Mazur und mehrere andere katholische Priester ohne russische Staatsangehörigkeit wurden von den russischen Behörden im Jahr 2002 entweder ausgewiesen oder es wurde ihnen nach Auslandsaufenthalten die Wiedereinreise nach Russland verwehrt. Beobachter bringen diese Maßnahmen mit der Aufwertung der früheren katholischen Apostolischen Administraturen zu Diözesen in Verbindung; das Moskauer Patriarchat hatte in dieser Aufwertung einen feindseligen Akt erblickt.
Kathpress
15. januar 2003