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Publisert 10. juni 2003 | Oppdatert 10. juni 2003

Moskau, 9.6.03 (KAP) Patriarch Aleksij II. von Moskau hat dem Vatikan «Lug und Betrug» vorgeworfen. Die Beziehungen des Heiligen Stuhls zur Orthodoxie seien von Expansionspolitik und «Heimtücke» geprägt, sagte der Patriarch in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der russischen Tageszeitung «Iswestija». Dies beweise die jüngste Errichtung der katholischen Diözesanstruktur in der kasachischen Republik.

Mit seiner Expansionspolitik versuche der Vatikan, neben der lokalen orthodoxen Kirche eine alternative Kirche aufzubauen, kritisierte Aleksij II. Auch beklagte er, dass es vor der Errichtung der neuen kasachischen Diözesen keine Konsultationen mit der orthodoxen Kirche gegeben habe. Dies beweise, dass der Vatikan an einem Dialog überhaupt nicht interessiert sei.

Der Vatikan hatte Mitte Mai die Neuordnung der katholischen Diözesanstrukturen in Kasachstan mitgeteilt. Als Motiv wurde die bessere religiöse Betreuung der Katholiken in Kasachstan angegeben. Die ehemalige Sowjetrepublik ist mit rund 200.000 Katholiken der bei weitem wichtigste Vorposten der katholischen Kirche in Zentralasien. Das Moskauer Patriarchat beansprucht alle Gebiete der ehemaligen Sowjetunion als «kanonisches Territorium»; zudem seien die meisten Christen in Kasachstan orthodox.

«Weltliche Diplomatie ist kein Modell»

In seinem «Iswestija»-Interview betonte Patriarch Aleksij II. wörtlich: «Ich denke, dass die Beziehungen zwischen den Kirchen nicht einem schlechten Modell weltlicher Diplomatie, das auf Lüge und Perfidie aufbaut, folgen dürfen. Man darf nicht die eine Hand zum Zeichen der Freundschaft ausstrecken und mit der anderen zuschlagen». Im Hinblick auf die neue katholische Diözesanstruktur in Kasachstan meinte das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche: «Was soll man über den Dialog-Appell des Vatikans sagen? Sie versichern, dass sie den Frieden, Partnerschaft und gemeinsame Beratung der Probleme wollen, die beide Kirchen angehen. Und dann treffen sie ohne jede Konsultation die Entscheidung, parallele Diözesanstrukturen zu schaffen, was bei unseren Gläubigen zu Verbitterung und Irritationen führen muss».

Aleksij II. erwähnte außerdem ausdrücklich die Schaffung von unierten Pfarrgemeinden des byzantinischen Ritus in Russland. Dabei würden auch Menschen «benutzt», die die orthodoxe Kirche verlassen haben.

Kathpress
9. juni 2003

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