Präsident der Republika Srpska warnte vor Zwischenfällen und Unmutsäußerungen
Sarajevo, 21.6.03 (KAP) «Banja Luka und Bosnien legen vor Europa und der Welt ihre Reifeprüfung ab: Es geht darum zu zeigen, dass wir der zivilisierten, humanen, friedfertigen und konstruktiven Welt angehören»: Dies betonte der katholische Bischof von Banja Luka, Franjo Komarica, im Hinblick auf den Besuch Papst Johannes Pauls II. in seiner Stadt. Ähnlich äußerte sich auch Dragan Cavic, der Präsident der Republika Srpska, der serbischen «Entität» Bosnien-Hercegovinas: «Das ist in der Tat ein Test für die ganze serbische Nation in der Republika Srpska. Wir dürfen es uns nicht erlauben, dass es zu Zwischenfällen kommt - auch nicht zu dem kleinsten Zwischenfall, der mit den Unruhen im Jahre 2001 assoziiert werden könnte, als der Grundstein für den Wiederaufbau der Ferhat-Pascha- Moschee gelegt wurde. All denen, die vielleicht denken, dass dies eine Gelegenheit ist, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, sage ich ganz klar: Sie würden einen gigantischen Fehler machen und den Schaden für die Republika Srpska und das serbische Volk unterschätzen». Denn die Papst-Visite in Banja Luka werde in den ausländischen Medien als Besuch einer Stadt erlebt, «in der Serben orthodoxen Glaubens in der absoluten Mehrheit leben, wie auch in der Republika Srpska insgesamt».
Die Vertreter der serbisch-orthodoxen Kirche reagierten sehr zurückhaltend. Johannes Paul II. werde bei seinem Besuch nicht mit Patriarch Pavle I. zusammen treffen, hieß es lediglich.
Das Oberhaupt der islamischen Gemeinschaft von Bosnien-Hercegovina, Reis-ul-Ulema Mustafa Ceric, begrüßte den Papstbesuch: «Ich hoffe, dass sowohl die Muslime als auch die Christen, sowohl Katholiken als auch Orthodoxe und alle Menschen, die Religion in dieser Zeit als etwas Wichtiges erleben, die Anwesenheit des Papstes als eigene Erleuchtung empfinden werden. Der Papst stellt ohne Zweifel und ohne Konkurrenz die größte moralische Autorität unserer Zeit dar. Und natürlich sind auch sein Standpunkt zum Krieg im Irak und zu vielen weiteren Fragen heute Inspiration für alle Menschen guten Willens».
Kathpress
21. juni 2003