Vatikanstadt-New York-Warschau, 5.3.04 (KAP) Der Vatikan plant einen «Runden Tisch» mit Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen zu Mel Gibsons Jesus Film «The Passion of the Christ». Das sagte der Theologe Piero Coda am Rande eines Symposions in Rom. Man müsse verstehen, welche Möglichkeiten der Film für die Glaubensverkündigung bieten könne. Außerdem müsse man klären, worauf Falschdeutungen zurückgehen könnten, so Coda.
Foley verteidigt Gibson-Film
Der Präsident des Päpstlichen Medien-Rates, Erzbischof John Foley, hat den Film Gibsons gegen die Kritik verteidigt, er zeige zu viel Gewalt. Wenn Menschen heute von «übermäßiger Gewalt» in dem Film sprechen, könne man zugleich sagen, dass auch an Jesus eine übermäßige Gewalt ausgeübt worden sei.
Betrachter können nach Ansicht von Foley in dem Film nachvollziehen, wie sehr der Sohn Gottes jeden einzelnen Menschen geliebt haben muss, dass er bereit war, dieses Leiden auf sich zu nehmen. Erneut betonte der amerikanische Erzbischof, er könne «nicht die geringste antisemitische Tendenz» in dem Film sehen.
Foley warnte zugleich davor, die Schuld am Leiden Jesu Christi auf irgendein Volk in der Welt zu projizieren. Als er den Film sah, habe er vielmehr persönlich für sich den Schluss gezogen, «dass ich selbst mitverantwortlich bin für das Leiden Jesu».
Foley äußerte sich vor Beginn des Kongresses «Treffpunkt Weltkirche», der vom 5. bis 7. März in Augsburg stattfindet. Zu dem Treffen, das das katholische Hilfswerk «Kirche in Not/Ostpriesterhilfe» veranstaltet, werden mehr als 1.700 Teilnehmer erwartet.
Kathpress
5. mars 2004