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Publisert 29. mars 2004 | Oppdatert 30. mars 2004

«Evangelium und Privatoffenbarungen haben unterschiedlichen Stellenwert»

Beirut-Canberra-Ciudad de Mexico, 11.3.04 (KAP) Im Libanon hat der Mel Gibson-Film «The Passion of the Christ» unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Bei einer Sondervorführung in einem großen Beiruter Kino, an der auch Staatspräsident Emile Lahoud - ein maronitischer Katholik - teilnahm, gab es spontane Beifallsbekundungen. Der Vorsitzende der Medienkommission der libanesischen katholischen Bischöfe, P. Sami Bou Chalhoub, betonte die Gewaltorientierung des Films, wies aber die Beschuldigung des Antisemitismus zurück. Der libanesische Schriftsteller Elias Khoury, der die Kulturbeilage der großen Beiruter Tageszeitung «An Nahar» leitet, verurteilte den Film wegen seiner «Leere» und des «Fehlens aller Spiritualität». «Der Film Gibsons ist ermüdend und sagt gar nichts», so Khoury wörtlich.

Die Medienkommission der libanesischen katholischen Bischöfe hat in einer offiziellen Erklärung daran erinnert, dass der Film, der die letzten 12 Stunden im Leben Jesu schildert, einerseits auf die vier Evangelien zurückgreife, aber «auch auf die Privatoffenbarungen von zwei Ordensfrauen, Anna Katherina Emmerich und Maria de Agreda». Diese Privatoffenbarungen dürften nicht auf einer Ebene mit den Evangelien gesehen werden. Der Film versuche, die Menschlichkeit Christi darzustellen; wichtig sei, dass Jesus das Leiden nicht gesucht habe, sondern dass er es «um der Menschen willen» auf sich genommen habe. Auch die Kommission wies die Ansicht zurück, dass der Film «antisemitisch» sei.

Nach Ansicht der libanesischen Medienkommission sollte der Film erst für über 16-jährige freigegeben werden. Wichtig sei, dass auch für die 16- bis 19-jährigen der Filmbesuch durch Diskussionen in der Schule unter Leitung von erfahrenen Religionslehrern begleitet werde.

Ein Hit unter Australiens jungen Muslimen

«The Passion of the Christ» ist auch in Australien ein Kassenschlager. Mehr noch als vom eingespielten Geld zeigen sich die Produktionsfirma «Icon» und Kinobetreiber vom Zuschauerprofil beeindruckt. Besonders beliebt sei «The Passion» bei männlichen Muslimen zwischen 20 und 30 Jahren, sagte der Sprecher einer australischen Kinokette der Tageszeitung «Sydney Morning Herald». Die Muslime sähen den Film als Geschichte eines Propheten.

Der Film ist laut Bericht vor allem in den Vororten Sydneys mit hohem Muslim-Anteil ein Hit. Darüber hinaus sei «The Passion» im weit gehend säkularen New South Wales mit seiner Hauptstadt Sydney populärer als im gottesfürchtigen Queensland. In den ersten zwei Woche habe der Film über die letzten zwölf Stunden im Leben Jesu mit umgerechnet 4,5 Millionen Euro in Australien gut das Doppelte des erwarteten Umsatzes eingespielt, so «Icon».

Auch in Lateinamerika ab 18. März

Die Verleihfirma «20th Century Fox» hat jetzt auch in Lateinamerika den Start von Gibsons Jesus-Film auf den 18. März vorverlegt. Unter anderem wird die Vorverlegung auch damit begründet, dass in ganz Lateinamerika bereits tausende «illegale» Kopien des Films kursieren.

Am 18. März ist jetzt die Premiere des Jesus-Films in Peru, Chile, Ecuador und den zentralamerikanischen Republiken angesetzt. Am 19. März findet die Premiere in Mexiko, Argentinien, Uruguay, Bolivien, und Brasilien statt. Die Termine für die anderen lateinamerikanischen Länder werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

Juan Carlos Lazo, der Marketing-Direktor von «Fox»-Mexiko, sagte, die Nachfrage nach Kinokarten für «The Passion of the Christ» sei unglaublich hoch. «So etwas haben wir überhaupt noch nie erlebt», betonte Lazo.

Kathpress
11. mars 2004

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