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Publisert 29. mars 2004 | Oppdatert 30. mars 2004

Ein Jesuit übersetzte die Dialoge in Gibsons Jesus-Film ins Aramäische

Los Angeles, 17.3.04 (KAP) Ein Jesuitenpater hat für Mel Gibsons Jesusfilm «The Passion of the Christ» die Dialoge ins Lateinische und Aramäische übersetzt. P. William Fulco, Archäologe und international renommierter Experte für alte semitische Sprachen, sieht in dem Film «ein Kunstwerk, keinen Dokumentarfilm», wie er der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA in Los Angeles sagte. Der international angesehene Professor für klassische Archäologie an der Loyola Marymount University stößt an Gibsons Perspektiven nicht. «Die Kirche ist ein großer Baum, in dem viele farbige Vögel ihre Nester bauen», so Fulco wörtlich.

Bei seiner Arbeit für die aramäischen Passagen hat Fulco teilweise eigene Hypothesen für die Aussprache der heute weitgehend ausgestorbenen Sprache Jesu zu Grunde gelegt. Letzte Sicherheit über die Grammatik und Aussprache des Aramäischen im 1. Jahrhundert gebe es nicht; auch die Aussprache in den heutigen aramäischen Sprachinseln in Syrien und Kurdistand gebe darüber keinen Aufschluss.

Der Jesuit war nach eigenen Worten an allen Stationen des Films beteiligt; er sah ihn über 40 Mal, da sich die Texte während der Dreharbeiten oft änderten. «Es gibt viele Dialoge, die nicht aus dem Neuen Testament sind», betonte der Wissenschaftler. Wenn man die Dialoge der ursprünglichen lateinischen Bibelübersetung nähme, «würde der Film keine zehn Minuten dauern».

Mel Gibson wollte P. Fulco zufolge nicht, dass die Menschen in seinem Film eine neuzeitliche Sprache wie Englisch oder Französisch sprechen, da so auch die jeweilige Kultur der Sprache Einfluss auf den Film bekommen hätte. «Im Lateinischen ist diese Gefahr nicht da; mit der Sprache führen wir die Zuschauer in eine vergangene Kultur zurück», meint der Jesuit.

Dass «The Passion of the Christ» eine Interpretation ist, stört Fulco nicht. «Glauben Sie, dass sich Gott und Adam so gegenüber standen, wie es Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle dargestellt hat?», fragt er. Der Film wolle die tiefere Bedeutung der Passion darstellen, nicht einfach nachzeichnen, wie sie geschichtlich stattgefunden habe. Die Bibel selbst sei schon ein künstlerisches Werk, das Fakten und deren Interpretation untrennbar verwebe.

Auch mit der teils sehr brutalen Darstellung der Leidensgeschichte Jesu hat der 68-jährige Jesuit keine Probleme. Die Passion sei der Teil im Leben Christi, der «am meisten vernachlässigt, beschönigt und verhübscht» worden sei.

P. Fulco lehrt an der von Jesuiten geleiteten Universität Marymount Altertumswissenschaften und Archäologie. Der US-Gelehrte, der vorher lange Jahre in Berkeley und an der «University of Southern California» tätig war, gilt auch unter jüdischen Altertumsforschern als anerkannter Experte. Unter anderem hatte er von 1984 bis 1990 einen Lehrauftrag im gemeinsamen Programm für Jüdische Studien der «University of Judaism» und der «University of California» in Los Angeles inne.

Kathpress
17. mars 2004

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