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Publisert 29. mars 2004 | Oppdatert 30. mars 2004

München, 18.3.04 (KAP) Der Münchner Erzbischof, Kardinal Friedrich Wetter, hat den Film «Die Passion Christi» von Mel Gibson kritisiert. «Ich habe bis jetzt nicht vor, den Film anzuschauen», sagte er in Freising. «Mein Glaube würde dadurch nicht gefördert, der hängt an völlig anderen Dingen», fügte der Kardinal hinzu. Eine Einladung ins Kino habe er ausgeschlagen, weil er sich nicht instrumentalisieren lassen wolle.

Wetter kritisierte besonders die Brutalität und den mangelnden theologischen Tiefgang des Streifens. «Die Erlösungstat Jesu Christi hängt nicht an einer messbaren Quantität des vergossenen Blutes und der Zahl der Schläge», erklärte der Kardinal. Im Grunde gehe es dabei um die unbesiegbare Liebe Gottes und die unbeirrte Treue Jesu zu seinem Auftrag.

Skeptisch äußerte sich Wetter zu Gibsons Versuch, das historische Geschehen der letzten zwölf Stunden Jesu zu rekonstruieren. Die einzig in Frage kommenden Quellen, die Evangelien, seien keine Protokolle, sondern Glaubenszeugnisse. Diese bezeugten zwar historische Tatsachen, könnten aber nicht gleichsam wieder zurückübersetzt werden.

Antisemitismus-Vorwurf «wohl falsch»

Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hält «Die Passion Christi» nicht für antisemitisch. «Der Vorwurf ist nach allem, was ich gehört habe, wohl falsch», sagte Müller, der den Film noch nicht gesehen hat, in Regensburg der «Mittelbayerischen Zeitung». Der erstmals im 2. Jahrhundert erhobene Vorwurf, alle Juden, die nicht Christen geworden seien, hätten als «Gottesmörder» eine Art Kollektivschuld, sei unsinnig: «Nach Paulus sind alle Menschen irgendwie in die Ablehnung Gottes involviert gewesen und waren daher der Erlösung bedürftig».

Angesprochen auf die extremen Gewaltszenen meinte Müller: «Die Realität war auch brutal». Durch zeitgenössische Schriftsteller sei überliefert, dass es keine grausamere Hinrichtungsart gab als die Kreuzigung.

Nach den Worten des Bischofs geht es darum, dass Menschen sich mit dem leidenden Christus, mit leidenden Menschen überhaupt, identifizieren und dadurch ein tieferes Verhältnis zu ihnen gewinnen können. «Real begegnen wir dem leidenden Christus natürlich in den Sakramenten. Film oder Passionsspiele können da nur ein Hilfsmittel sein, um im Denken eine Beziehung zu Jesus aufzubauen», so Müller.

Keine Empfehlung ausgesprochen

Der Bischof riet in dem Gespräch nicht davon ab, sich den Film anzusehen: «Wer bereit ist, dadurch einen besseren Zugang zu diesem geschichtlichen Geschehen zu erlangen, soll sich das ansehen». Schwierig werde es jedoch, «wenn man die Brutalität um ihrer selbst willen betrachtet und es nicht schafft, mit dem Leidenden mitzufühlen».

Kathpress
18. mars 2004

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