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Publisert 29. mars 2004 | Oppdatert 30. mars 2004

Gemeinsame Erklärung von Kardinal Lehmann, Bischof Huber und Zentralratsvorsitzendem Spiegel zum Start des Films «Die Passion Christi»

Berlin, 18.3.04 (KAP) Zum Start des Films «Die Passion Christi» von Mel Gibson an diesem Donnerstag warnen Deutschlands führende Religionsvertreter nachdrücklich vor jeder Instrumentalisierung des Films und des Leidens Jesu für antisemitische Propaganda. Die Beziehungen zwischen Christen und Juden seien heute von gegenseitigem Respekt und Anerkennung geprägt, der Film dürfe das gute Verhältnis nicht beeinträchtigen, forderten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, in einer in Bonn veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.

Die Gefahr zur Instrumentalisierung bestehe unabhängig davon, ob der Film von seiner Intention her antisemitisch sei, betonen die religiösen Repräsentanten. Der Film enthalte zwar differenzierte Ansätze in der Darstellung der jüdischen Figuren, aber insgesamt erwecke er den Eindruck einer negativen Überzeichnung, etwa des Hohen Rates und breiter Schichten des jüdischen Volkes. Die Darstellung berge die Gefahr, dass antisemitische Vorurteile wiederaufleben. Angesichts eines erkennbaren Erstarkens antisemitischer Tendenzen in Europa sei das besonders brisant. In dem Papier weisen Kardinal, Bischof und Zentralratsvorsitzender darauf hin, dass die christlichen Kirchen die These einer Kollektivschuld des jüdischen Volkes und jede Form von Antisemitismus und Rassismus entschieden ablehnen.

Kritik übten Lehmann, Huber und Spiegel an der Brutalität des Films. Das Ausmaß der Gewaltszenen «empfinden wir als überaus verstörend», heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Wenn die ständigen Gewaltdarstellungen der Medien immer weiter überboten würden, ende das in einer «fast unaufhaltsamen Spirale der Grausamkeit». Mit seiner drastischen Darstellung verkürze der Film die Botschaft der Bibel.

Kathpress
30. mars 2004

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