Peking-Hongkong, 5.5.04 (KAP) Erstmals seit sechs Jahren haben die chinesischen kommunistischen Behörden dem regimekritischen Bischof von Hongkong, Joseph Zen Ze-Kiun, die Einreise in die Volksrepublik erlaubt. Zen habe in der vergangenen Woche für drei Tage seine Heimatstadt Shanghai besuchen dürfen, berichtete die Tageszeitung «South China Morning Post». Dabei sei der Bischof auch mit Behördenvertretern zusammengetroffen. Über den Inhalt der Unterredungen wurde nichts bekannt.
«Ich freue mich über die aufrichtige Freundlichkeit der Behörden der Volksrepublik», zitiert die Zeitung den Bischof. Zen habe die Hoffnung geäußert, dass diese Besuchserlaubnis «der erste Schritt auf dem Weg zu mehr Dialog ist». Seine Reise habe gezeigt, dass immer noch «ein gewisses Vertrauen zwischen uns besteht».
Nach dem Autonomiestatut von 1997 können die rund 500.000 Katholiken in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong ihren Glauben frei ausüben. Zen äußerte jedoch wiederholt die Befürchtung, dass sich die Situation verschlechtern werde.
Kathpress
5. mai 2004